Wien – Am Montagabend wurde in der Wiener Urania der Österreichische Kabarettpreis 2017 in fünf Kategorien vergeben. Wie bereits vorab bekannt ging der Hauptpreis an Lukas Resetarits (für 70er – leben lassen), der Förderpreis an das Grazer Duo Flüsterzweieck aus Ulrike Haidacher und Antonia Stabinger sowie der Programmpreis an das 2004 von Robert Blöchl und Roland Penzinger gegründete Wiener Duö Blözinger (für bis morgen). Sie sind je mit 3.333,33 Euro dotiert.

Resetarits reflektiere anlässlich seines runden Geburtstag die eigene Biografie humorvoll und verbinde sie mit Zeitgeschichte, begründete die Jury. Flüsterzweieck stünden für die derzeit ungewöhnlichste und progressivste Form von Kabarett hierzulande. Und Blözinger bewiesen "einen scharfen Blick für gesellschaftliche Missstände, allerdings ohne moralinsauer erhobenen Zeigefinger".

Seilschaften und Publikum

Den undotierten Sonderpreis erhielt Autorin Stefanie Sargnagel dafür, dass sie "den öffentlichen Diskurs mit und über Satire" anheize, begründete die Jury. Die bedankte sich bei der Burschenschaft Hysteria und wertete die vielen preise, die sie bekommen habe, seit sie dort Mitglied sei, als Beleg dafür, dass Seilschaften funktionieren.

Seit 1999 wird der Österreichische Kabarettpreis jährlich vergeben, seit 2016 als Publikumspreis auch in der Kategorie TV. Zum besten TV-Format wurde per Publikumsvoting "Wir sind Kaiser" (ORF) gewählt. (wurm, 21.11.2017)