Wien – ÖBB und Interessenvertreter der Wirtschaft machen sich für eine Anbindung Österreichs an Chinas Seidenstraßenprojekt stark. Die Wirtschaftskammer Wien erhöht nun den Druck.

"Die Anbindung muss für die Politik Top-Priorität bekommen. Wir können es uns nicht leisten, diese Jahrhundertchance verstreichen zu lassen", sagte WK-Wien-Präsident Walter Ruck, unterstützt von ÖBB-Chef Andreas Matthä, am Dienstag.

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Laut vorliegenden Plänen liegt Österreich abseits der Seidenstraße – einem Geflecht an Handelswegen, das mit Milliardenaufwand und angeschoben von der chinesischen Regierung in den nächsten Jahrzehnten gebaut werden soll. Allein China will in den tausende Kilometer langen Transportweg zwischen Ost und West an die 900 Milliarden Dollar (766 Milliarden Euro) buttern.

Xi Jinping als großer Förderer

Staatschef Xi Jinping forciert das Projekt einer Neuen Seidenstraße seit 2013. Es gilt als weltweit größtes Entwicklungsprogramm seit dem Marschallplan, mit dem die USA vor 70 Jahren den Wiederaufbau Westeuropas nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützten.

Damit die Seidenstraße nicht an Österreich vorbeigeht, müsste zuallererst die Breitspurbahn vom slowakischen Košice bis in die Gegend von Parndorf im Burgenland verlängert werden. Dort, so die Pläne, soll dann ein großer Umschlagplatz mit Terminal entstehen. (Günther Strobl, 21.11.2017)