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Unternehmer mit Visionen: Juri Milner.
Foto: APA/EPA/ANDY RAIN

Moskau – Juri Borissowitsch Milner hat ein Faible für die Wissenschaft. Der milliardenschwere russische Unternehmer, selbst ein promovierter theoretischer Physiker, hat über eine Stiftung eine Reihe von hochdotierten Physikpreisen ins Leben gerufen, dazu kommen seine sogenannten "Breakthrough Prizes" für Mathematik und Life Sciences.

"Breakthrough" ist auch das Schlagwort, unter dem einige weltraumbezogene Initiativen laufen, die den Horizont möglichst weit stecken sollen. "Breakthrough Listen" lauscht im Rahmen von SETI auf mögliche Signale außerirdischer Zivilisationen, "Breakthrough Starshot" verfolgt das Ziel einer unbemannten Weltraummission zu einem benachbarten Sternsystem. Das auf Jahrzehnte angelegte Projekt sieht vor, Raumschiffe in der Größe von Mikrochips per Sonnensegel-Antrieb nach Alpha Centauri zu schicken.

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Verheißungsvolles Ziel: der Eismond Enceladus.
Foto: AP Photo/NASA

Nun berichtete das Wissenschaftsmagazin "New Scientist" von einem neuen Ziel Milners, das deutlich näher liegt, aber ebenfalls hochinteressant ist. Der Saturnmond Enceladus hat zwar nur 500 Kilometer Durchmesser, aber dafür vielleicht einen interessanten "Inhalt". Unter der Oberfläche des Eismonds verbirgt sich nämlich möglicherweise ein globaler Wasser-Ozean mit hydrothermalen Quellen. Dieser Umstand macht den kleinen Mond zu einem der aussichtsreichsten Kandidaten für eine lebensfreundliche Umgebung in unserem Sonnensystem.

Milner sprach auf der jüngsten "A New Space Age"-Konferenz in Seattle erstmals öffentlich von einer möglichen Mission zu Enceladus. Diese Privatmission könnte eine Vorläuferin für eine spätere NASA-Mission sein, die zwar besser ausgerüstet wäre, aber dafür eine bedeutend längere Anlaufzeit hätte: mindestens ein Jahrzehnt. Milner warf auf der Konferenz die Frage auf, ob man nicht schon früher ein privat finanziertes, kostengünstiges Raumfahrzeug entwickeln könnte, um es zu Enceladus zu schicken. (red, 26. 11. 2017)