Wien – Die Frauen in der Produktionsgewerkschaft Pro-Ge fordern mehr Schutz vor sexueller Gewalt am Arbeitsplatz. Dazu solle der Arbeitgeber verstärkt in die Pflicht genommen werden. In den Betrieben sollten Leitlinien erarbeitet werden, um explizit klarzustellen dass Gewalt, Mobbing und sexuelle Belästigung gegenüber Beschäftigten nicht toleriert und entsprechend sanktioniert werde.

Ebenso sollten Führungskräfte in verantwortungsvoller Mitarbeiterführung und Konfliktprävention ausgebildet werden. Aber auch für alle Beschäftigten sollte es regelmäßig Seminare zum Umgang mit Konflikten geben. Weiters soll der Abschluss einer Betriebsvereinbarung zum Schutz vor Gewalt im Job im Arbeitsverfassungsgesetz in die Liste der erzwingbaren Betriebsvereinbarungen aufgenommen werden.

Schließlich solle es auch mehr Aufklärungsarbeit über die vorhandenen Beratungsstellen für Frauen geben. "Kommt es trotz allem zu einer Gewaltsituation im Betrieb, dann muss eine bessere Unterstützung der Betroffenen erfolgen, etwa durch die Finanzierung eines Rechtsbeistandes oder einer therapeutischen Hilfe", fordert Klaudia Frieben, Vorsitzende der Pro-Ge Frauen, am Freitag in einer Aussendung.

Am Samstag startet eine internationale Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen", die bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, dauert. (APA, 24.11.2017)