Klosterneuburg/Wien – Wie lange die Zellen eines sich entwickelnden Embryos mit anderen Zellen interagieren, bestimmt ihre spätere Funktion. Forscher des Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg fanden dies anhand von Zebrafischen heraus und berichten über ihre Erkenntnisse im Fachjournal "Developmental Cell".

Wenn zwei noch unreife Zellen (mesendodermale Vorläuferzellen) eines frühen embryonalen Stadiums, der Gastrulation, nur kurz miteinander interagieren, werden sie später als endodermale Zellen enden, so die Forscher um den Biologen Carl-Philipp Heisenberg vom IST Austria. Diese bilden die inneren Organe wie den Magen, Darm und die Leber.

Durch ein längeres Zusammenbleiben nehmen sie jedoch die Anweisungen eines zellulären Signalwegs (Nodal) deutlicher wahr, was wiederum die Kontaktdauer verlängert. So baut sich eine sich selbst verstärkende Rückkopplungsschleife von Kontaktdauer und Nodal-Signalen auf, und die Zellen bleiben einige Zeit "liiert". Aus ihnen entstehen später mesodermale Zellen, so Heisenberg. Das Mesoderm bildet etwa die Knochen und Skelettmuskulatur. (APA, 26. 11. 2017)