Vom roten Verteidigungsminister Gerald Klug wurde Hameseder 2015 zum Milizbeauftragten ernannt.

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Wien – Den dritthöchsten Rang, den man in der militärischen Hierarchie im österreichischen Bundesheer erlangen kann, hat er seit August: Da wurde Erwin Hameseder nämlich zum Generalmajor ernannt. Nun könnte dem Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, der nicht nur über eine Offiziersausbildung verfügt, sondern seit 2015 auch Milizbeauftragter des Verteidigungsministeriums ist, der Sprung an die Spitze des Ressorts bevorstehen.

"Eine Idealbesetzung"

Denn wie Parteiinsider dem STANDARD berichten, soll Hameseder "der Wunschkandidat" von ÖVP-Chef Sebastian Kurz für das Verteidigungsministerium sein. Kurz soll dem Raiffeisen-Manager das Angebot gemacht haben, dieses Amt in einer ÖVP-FPÖ-Regierung zu übernehmen. Ob Hameseder zugesagt hat, ist offen. DER STANDARD konnte ihn am Freitag nicht erreichen.

Zuzutrauen wäre dieses Ministeramt Hameseder auf jeden Fall, sagen Beobachter: "Er ist ein Manager und versteht auch etwas von der militärischen Materie, also eigentlich eine Idealbesetzung."

Hameseder ist übrigens seit Jänner 2017 auch Aufsichtsratsvorsitzender der Kurier Redaktionsgesellschaft m.b.H. und in der Kurier Zeitungsverlag und Druckerei GmbH sowie der Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag Gesellschaft m.b.H. Der "Kurier" gehört mit einer knappen Mehrheit zu Raiffeisen, die restlichen Anteile hält die deutsche Funke-Gruppe. Eigentümer der Mediaprint sind die "Krone" und der "Kurier".

Der nächsten Regierung definitiv nicht angehören wird Wolfgang Brandstetter. Der von der ÖVP nominierte Justizminister und aktuelle Vizekanzler gab am Freitag beim Richtertag bekannt, wieder an die Wirtschaftsuni Wien zurückzugehen. (Lisa Nimmervoll, 24.11.2017)