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Foto: Reuters/Ruvic

Bitcoins im Wert von bis zu 29 Milliarden Dollar könnten einfach "verschwunden" sein. Das zeigt eine Analyse der Firma Chainalysis, die unter anderem für die US-Steuerbehörde IRS oder die europäische Polizeiorganisation Europol tätig ist. Chainalysis kommt auf diese Zahl, indem etwa Transaktionen oder Bitcoin-Foren beobachtet wurden. Die genaue Methodik der Studie bleibt geheim, da sie Chainalysis Geschäftskern berührt.

"Hodlers"

Die Ergebnisse: Rund 16,4 Millionen Bitcoins sind momentan in Umlauf. Doch einige davon sind schon seit sehr langer Zeit inaktiv. Es gibt unter Bitcoin-Besitzer sogenannte "Hodler" – von "to hold" und einem Rechtsschreibfehler in einem Forenbeitrag darüber – die ihre Münzen liegen lassen und abwarten. Davon sollen laut Chainalysis bis zu dreißig Prozent ihre Bitcoins "verloren" haben. Das kann passieren, indem sie etwa darauf "vergessen" haben oder ihre Festplatten mit Schlüsseln zu 7.500 Bitcoins weggeschmissen haben. Tatsächlich gibt es viele User, die in der Anfangsphase von Bitcoin aus Interesse ein oder zwei Coins ergattert haben, ohne ihr Investment weiterzuverfolgen.

Fehlerhafte Transaktionen

Dazu soll ein Verlust von rund zwei Prozent bei Transaktionen passieren. Rechnet man dies hoch, kommt man auf etwa 120.000 verlorene Bitcoins. Diese Zahl setzte Chainaylsis an, nachdem etwa Bitcoin-Supportforen auf Problemstellungen durchsucht wurden.

Schließlich gibt es noch das Mysterium rund um Bitcoin-Gründer Satoshi Nakamato. Er soll rund eine Million Coins besitzen, allerdings seit 2011 nicht mehr aktiv gewesen sein. Dieses Investment ist nun umgerechnet 8,2 Milliarden Dollar wert, wenn man den durchschnittlichen Wechselkurs im November 2017 heranzieht. Ob Nakamoto tatsächlich selbst "verschwunden" ist, lässt sich mit Sicherheit nicht sagen. Fakt ist aber, dass seine Bitcoins seit 2011 nicht mehr berührt wurden.

Verlorene Cents

Die Digitalwährung unterscheidet sich mit diesen Werten gar nicht so sehr von klassischen Währungen. Laut Schätzungen sollen etwa in den USA in zehn Jahren Münzen im Wert von 296 Millionen Dollar verloren gegangen sein. (red, 27.11.2017)