Psoriasis ist nicht ansteckend, wirkt sich aber auf alle Lebensbereiche der Betroffenen aus.

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Psoriasis, in der Bevölkerung besser bekannt als Schuppenflechte, ist eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen. Sie ist nicht ansteckend und gilt als Systemerkrankung: Bis zu 40 Prozent der Betroffenen entwickeln zusätzlich eine Arthritis, also eine Entzündung der Gelenke, die zu Schmerzen führt. Neben körperlichen Beschwerden kann Psoriasis außerdem große emotionale und soziale Belastungen verursachen.

Ursache von Psoriasis ist eine Fehlsteuerung im Immunsystem, die zu einer beschleunigten Hauterneuerung führt. Die Folgen sind sichtbare Rötungen, Hautverdickung, Plaques, großflächiger Juckreiz und die Bildung von typisch silbrig-weißen Schuppen. Psoriasis kann sich durch genetische Faktoren, immunologische Entzündungen sowie Umwelteinflüsse (z.B. Stress, Medikamente, starke UV-Bestrahlung) entwickeln.

In Österreich ist rund eine Viertelmillion Menschen von Schuppenflechte betroffen, weltweit sind es 125 Millionen. Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten, besonders häufig kommt sie nach Angaben der WHO in der Altersgruppe der 50 bis 69-Jährigen vor. Betrifft die Schuppenflechte mehr als zehn Prozent des Körpers, spricht man von einer moderaten bis schwerwiegenden Psoriasis. Unter zehn Prozent wird sie als leicht bis moderat eingestuft.

Höheres Risiko

Da es sich bei der Schuppenflechte um eine unheilbare Erkrankung mit unvorhersehbaren Auslösern und unvorhersehbarem Symptomverlauf handelt, ist die Folge oft eine lebenslange Behandlung. Diese sollte von hoher Qualität und möglichst nebenwirkungsarm sein, wie die WHO in ihrem Bericht 2016 festhielt. Derzeit gehören zu den Behandlungen vor allem eine Reihe topischer (äußerlich in Form von Salben, Gels etc.) und systemischer (innerlich mittels Tabletten, Infusionen oder Injektionen) Therapien sowie die Fototherapie mit UV-Licht.

Begleiterkrankungen können neben der Psoriasisarthritis auch Diabetes und Adipositas umfassen. Außerdem ist das Risiko, für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Mit Psoriasis einher gehen auch psychische Belastungen, die Lebensqualität der Patienten massiv beeinträchtigen können. Viele Betroffene fühlen sich isoliert und stigmatisiert und vermeiden Berührungen. Oft wollen Patienten den Zustand ihrer Haut verstecken und ziehen sich sozial zurück.

Patienten mit Psoriasis sehen sich häufig mit Barrieren im Gesundheitssystem konfrontiert. Nicht nur sind die lebenslangen Behandlungen teuer – insbesondere jene mit modernen Biologika – häufig sind auch Ärzte und Gesundheitspersonal zu wenig über die Krankheit informiert, wie aus dem "Global Report on Psoriasis" hervorgeht. Betroffene erleben durch die falsche Annahme, die Krankheit sei ansteckend, oft Stigmatisierung in der Öffentlichkeit. International werden daher immer wieder Kampagnen zur Erhöhung des Bewusstseins für Psoriasis initiiert, mit dem Ziel, das Wissen über die Erkrankung zu verbessern und Vorurteile abzubauen. (APA, 29.11.2017)