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Wer das Geld hat, schafft an.

Foto: REUTERS/KIM KYUNG-HOON

Die neue Seidenstraße: China spannt ein globales Handelsnetzwerk.

Grafik: STANDARD/Merics

Am Montag beschäftigten sich DER STANDARD und seine Community mit dem Spezialthema "Die neue Seidenstraße". Dieses Megaprojekt der chinesischen Regierung soll mithilfe von Infrastrukturprojekten ein Handelsnetz über den gesamten Globus spannen und Peking als geopolitischen Machtfaktor manifestieren – siehe Grafik.

Nun ist China auch mitten in die Interessensphäre Österreichs beziehungsweise Europas vorgedrungen. Am Montag trat Chinas Premierminister beim 16+1-Gipfel in Budapest auf. Das multilaterale Treffen dient zum Ausbau von Handelsbeziehungen zwischen China und den Ländern Osteuropas. Beispiel: "Zwischen Belgrad und Budapest soll es in Zukunft etwa eine superschnelle Bahnverbindung geben. Denn China hat bereits in den griechischen Hafen Piräus investiert – von dort müssen die Waren allerdings noch effizient auf den Kontinent gebracht werden". Im Idealfall profitiert China durch neue Handelswege und Europa durch eine modernisierte Infrastruktur. Eine Win-win-Situation?

User "Nestor1" mahnt zur Vorsicht:

Deutschland warnt, Ungarn jubelt

Die Europäische Union sieht sich durch das neue Selbstvertrauen Pekings herausgefordert. Vor allem Deutschland beobachtet die Aktivitäten Pekings in Osteuropa mit Skepsis und ortet ein neues Risiko für den europäischen Zusammenhalt. Zumal Deutschland selbst seit Jahren am Ausbau des Straßen- und Energienetzwerks in Südosteuropa mitwirkt. Viktor Orbán hingegen zeigt sich begeistert über Chinas Einkaufstour in Osteuropa. "Osteuropa brauche Technologien und Finanzierungen aus China, denn das alte, müde gewordene Kerneuropa habe keine ausreichenden Ressourcen mehr für die Entwicklung der sich dynamisch entwickelnden Osteuropäer." Experten kritisieren jedoch, dass chinesische Investitionen nicht an europäische Standards gebunden sind und Korruption fördern könnten. Aber: In Südosteuropa ist derzeit jede Investition willkommen, um die teils marode Infrastruktur zu modernisieren.

User "Kümmrerbrunt" sieht in der Außenpolitik Europas einen unverständlichen Antagonismus:

User "Imper1sh" sieht Europa aufgrund bürokratischer Hürden im Nachteil gegenüber China:

"Alpenrambo" verweist jedoch auf die europäischen Standards, die durch den Einfluss Chinas gefährdet werden könnten:

Am Ende gilt in der Geopolitik jedoch immer:

Wie kann Europa durch Chinas Bestrebungen profitieren?

Welche Chancen und Gefahren für Europa ergeben sich durch das neue Selbstvertrauen Chinas? Wie kann Europa im Gesamten durch die Bestrebungen Chinas profitieren? Was kann Europa einer Supermacht wie China wirtschaftlich entgegensetzen? Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung? (Christian Eidherr, 1.12.2017)