Kulturelle Artefakte könnten bald nur noch unter Wasser gefunden und untersucht werden.

Foto: Franck Goddio / Hilti Foundation

Knoxville – Dass der steigende Meeresspiegel bald Küstenorte und Inseln wie Fidschi verschlingen könnte, ist mittlerweile Thema bei Klimakonferenzen und täglicher Berichterstattung über die Erderwärmung.

Die Bedrohung betrifft aber nicht nur Menschen und ihre momentanen Unterkünfte, sondern auch unser kulturelles und historisches Erbe. Eine Studie unter der Leitung von David G. Anderson der University of Tennessee, erschienen im Fachblatt "PLOS ONE", berechnete die Anzahl der vom Anstieg des Meeres bedrohten archäologischen Ausgrabungsstätten im Südosten der USA.

Auf einer Karte markierten die Forscher alle Stätten und ihre momentane Seehöhe.
Foto: Anderson et al., 2017

Mehr als 13.000 solcher Orte wären demnach gefährdet, vom Wasser verschluckt zu werden, falls die berechneten Trends bei einem Ein-Meter-Anstieg bleiben. Sollte das Wasser bis zu fünf Meter steigen, beträfe dies mehr als 32.000 Ausgrabungsstätten.

Die Stichprobe umfasste 505.000 Standpunkte in neun US-Bundesstaaten inklusive der Atlantik- und Golfküste. Archäologisch bedeutsame Orte umfassen unter anderem Ausgrabungen aus präkolumbischer Zeit wie etwa prähistorische Siedlungen.

Auch würde der bevorstehende Anstieg des Meeresspiegels in der gleichen Gegend mehr als drei Millionen Menschen bedrohen. Sie würden auf einer Seehöhe von einem Meter oder sogar darunter leben. (krop, 2.12.2017)