Bewegungsdaten von Obike-Nutzern waren laut BR im Netz abrufbar.

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Der Bayerische Rundfunk hat ein Datenleck beim Fahrradverleiher Obike enthüllt. Einfallstor waren Social-Media-Funktionen der Obike-App. Durch diese konnten Hacker theoretisch den Zugriff auf persönliche Daten der Nutzer erhalten. Laut BR waren etwa E-Mail-Adressen, Profilfotos und "exakte Bewegungsdaten von Fahrten" unverschlüsselt abrufbar.

Das Datenleck soll mittlerweile geschlossen worden sein. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Unbefugte über diese Methode tatsächlich Daten abgesaugt haben.

Datenschutzbehörden prüfen

In Bayern und Berlin drohen Obike nun Untersuchungen von Datenschutzbehörden. So soll der Service seine User nicht ausreichend über die Anzahl an gesammelten Daten informiert haben. Außerdem ist unklar, inwiefern Obike mit zwei anderen Firmen verbunden ist, die an derselben Geschäftsadresse gemeldet sind – und mit Online- und App-Werbung ihr Geld verdienen. Obike dementierte gegenüber Medien, "Werbung von Dritten über die App auszuspielen".

Das Unternehmen mit Sitz in Singapur ist seit August auch in Wien tätig. Nutzer können Fahrräder per App orten und entleihen. Sie zahlen dann einen Euro pro 30 Minuten. (red, 1.12.2017)