Architekturpreise gibt es für so gut wie jede Gebäudeform: Einfamilienhäuser, Betonbauten, Holzhäuser – und auch für Wolkenkratzer. Der Emporis Skyscraper Award wird jährlich von einer international besetzten Jury vergeben. Gewinnen können ihn jene Gebäude, die im vorangegangenen Kalenderjahr fertiggestellt wurden und mindestens 100 Meter hoch sind.

Gerade noch in die Top Ten hat es der Sumitomo Fudosan Roppongi Grand Tower in Tokio geschafft. Der 240 Meter hohe Turm, der vom japanischen Architekturbüro Nikken Sekkei ersonnen wurde, verfügt über einen der größten Personenaufzüge Japans.

Foto: Oscar Hirata

Auch der Beijing Greenland Dawangjing Tower konnte überzeugen und landete auf Platz 9 des Rankings. Für den Entwurf des 260 Meter hohen Turmes mit geraffelter Fassade sind Skidmore, Owings & Merrill LLP verantwortlich.

Foto: Lv Hengzong

Der L Tower im kanadischen Toronto liegt auf Platz 8. Der Wohnturm ist 205 Meter hoch und wurde von Daniel Libeskind entworfen.

Foto: Edvard Mahnic

Das Guangzhou CTF Finance Centre auf Platz 7 der Wertung ist mit seiner Höhe von 530 Metern der höchste 2016 fertiggestellte Wolkenkratzer. Beim von Kohn Pedersen Fox entworfenen Megaturm, der hauptsächlich als Büro und Hotel genutzt wird, kam es zu einer Verzögerung der Fertigstellung durch einen Baustopp.

Foto: Tim Griffith

Das Schweizer Architekturbüro Herzog & Meuron darf sich über Platz 6 des Rankings freuen: Auf ihr Konto geht der sehr schlanke Wohnturm an der Adresse 56 Leonard Street in New York. Alle Stockwerke des Gebäudes sind leicht versetzt und rotieren jeweils in eine andere Richtung. Auch für diesen Turm gibt es einen passenden Spitznamen: "Jenga-Turm".

Foto: Matt Clare CC BY 2.0

Asiatische Türme dominieren die Top Ten. Nur ein einziger Gewinner kommt aus Europa: Die 2016 fertiggestellte Elbphilharmonie in Hamburg liegt auf Platz 5. Das Konzerthaus wurde ebenfalls von den Architekten Herzog & Meuron entworfen, seine Fertigstellung verzögerte sich mehrfach.

Foto: Tim Bindels

Knapp den Stockerlplatz verpasst hat das Projekt "Maha Nakhon" in Bangkok, das mit 314 Metern Höhe das derzeit höchste fertiggestellte Gebäude des Landes ist. Aufgrund seiner unverwechselbaren Fassadengestaltung wird das Gebäude auch Pixelturm genannt, entworfen hat ihn der deutsche Architekt Ole Scheeren.

Foto: Alexander Roan

Auch das Oasia Hotel Downtown in Singapur sticht mit seiner leuchtend roten Fassade, die von Pflanzen überwuchert ist, ins Auge und belegt den dritten Platz. Außerdem bietet der von den lokalen Woha Architects entworfene 190 Meter hohe Turm gleich vier offene Dachgärten.

Foto: K. Kopter WOHA Architects Pte. Ltd

Eine ungewöhnliche Form weist der Torre Reforma in Mexiko-Stadt aus, der den zweiten Platz des Rankings belegt. Der dreieckige Turm ist mit 245 Metern das derzeit höchste Gebäude der mexikanischen Hauptstadt und zudem die höchste freistehende Betonstruktur der Welt.

Von der Jury wurde vor allem seine nachhaltige Bauweise hervorgehoben: Der Wolkenkratzer besteht auf zwei Seiten aus massiven Betonfassaden, die das Gebäude vor direkter Sonneneinstrahlung schützen und somit den Energieverbrauch erheblich reduzieren.

Die ungewöhnliche Form des Torre Reforma lässt sich durch die Erdbebengefahr in Mexiko-Stadt erklären: Durch seine Form soll es laut Statikern zumindest in den nächsten 2.500 Jahren jedem Erdbeben standhalten.

Foto: Alfonso Merchand

Der heurige Gewinner ist das von der dänischen Bjarke Ingels Group entworfene Projekt Via 57 West in New York. Das Wohnhaus, das 750 Wohnungen beherbergt, sieht nicht wie ein klassischer Turm aus, sondern wie eine Pyramide. Die Form verändere sich je nach Blickwinkel, argumentiert die Jury. Die Architekten hätten eine völlig neue Form für einen Wolkenkratzer gefunden. (red, 2.12.2017)

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