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Kevin-Prince Boateng (links, im Zweikampf mit Maximilian Mittelstädt) erzielte den Siegestreffer für Frankfurt.

Foto: REUTERS/Axel Schmidt

Berlin – Kevin-Prince Boateng hat Eintracht Frankfurt zum nächsten Auswärtssieg in der deutschen Bundesliga geführt. Der gebürtige Berliner traf in der 80. Minute zum 2:1 (1:1) bei seinem Ex-Klub Hertha BSC und verhalf seinem Coach Niko Kovac zum Erfolg im Trainerduell mit seinem ehemaligen Teamkollegen Pal Dardai. Mönchengladbach verpasste unterdessen den Sprung auf Platz zwei mit einer 0:3 (0:2)-Niederlage beim VfL Wolfsburg.

Frankfurt verbesserte sich mit 22 Punkten als bestes Auswärtsteam der Liga auf Platz acht und ist sogar punktgleich mit den auf Europa-League-Rang sechs liegenden Dortmundern. Die Berliner, bei denen Valentino Lazaro in der 62. Minute eingewechselt wurde, liegen nach der fünften Saisonniederlage auf Platz elf.

Die Gastgeber waren durch den zweiten Saisontreffer von Davie Selke (15.) in Führung gegangen, Frankfurts Außenspieler Marius Wolf (26.) glich mit einem Schuss aus rund 16 Metern aus. Den Siegtreffer erzielte Boateng mit einem überlegten Schuss von der Strafraumgrenze, es war sein dritter Saisontreffer. Berlins Fabian Lustenberger hatte kurz vor dem Ende mit einem Lattenschuss Pech (87.).

Gladbachs Hecking verärgert

Als Borussia Mönchengladbach den Sprung auf Platz zwei verpasst hatte, stapfte ein sichtlich verärgerter Dieter Hecking mit den Händen tief in den Taschen in die Kabine. Die 0:3-Niederlage an seiner alten Wirkungsstätte beim VfL Wolfsburg hatte dem Gladbacher Trainer die Laune verdorben. Am Ende blieb die Erkenntnis: Auch die zuvor in vier Spielen ungeschlagene Borussia ist kein echter Herausforderer für Spitzenreiter Bayern München.

Gladbach fehlte eine Woche nach dem 2:1-Triumph gegen die Bayern die Cleverness und der Punch eines echten Spitzenteams, sie sortiert sich auf Rang vier ein. Nach RB Leipzig und Schalke 04 ließ damit auch der dritte Bayern-Verfolger am 14. Spieltag Federn.

"Wir haben den Start komplett verschlafen. Die ersten 30 Minuten waren wir nicht da. Nach dem Sieg gegen Bayern haben wir vielleicht ein paar Prozent nachgelassen", sagte DFB-Nationalspieler Matthias Ginter bei Sky. Torhüter Yann Sommer bemängelte ein zu nachlässiges Defensivverhalten: "Wir haben Wolfsburg zu viele Räume gegeben. Dafür haben sie zu viel Qualität."

Die Borussia verschlief den Start gegen hellwache Wolfsburger vor 24.250 Zuschauern völlig: Nach präziser Vorarbeit von Mario Gomez hatte Yunus Malli aus kurzer Distanz leichtes Spiel und überwand Sommer zum 1:0 (4.) der Gastgeber. Das 2:0 durch Daniel Didavi (25.) bereitete Malli mit einem perfekten Pass glänzend vor. Wölfe-Trainer Martin Schmidt, dessen Team sich auf Platz elf verbesserte, konnte sich dann auch noch über den leicht abgefälschten Distanzkracher von Josuha Guilavogui aus 28 Metern zum Endstand freuen (71.). "Wir haben sehr gut angefangen. Der Sieg ist perfekt", sagte der herausragende Malli. (sid, 3.12.2017)