Auf dem Flughafen Wien-Schwechat läuft die Testphase mit E-Gates.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Grenzkontrollen von Passagieren, die den Schengenraum betreten oder verlassen, werden durch eine automatisierte Gesichtsfelderkennung abgewickelt.

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Schwechat – Auf dem Flughafen Wien-Schwechat läuft die Testphase mit E-Gates. Grenzkontrollen von Passagieren, die von außerhalb des Schengenraums ein- oder aus dem Schengenraum ausreisen, werden dabei durch eine automatisierte Gesichtsfelderkennung abgewickelt. Der Echtbetrieb soll nach Angaben vom Montag "Mitte Dezember" starten.

Vorerst wird es 25 E-Gates geben. Sie finden sich im Pier Ost (D- und B-Gates, Ausreise) und bei der internationalen Ankunft sowie bei der Ausreise aus dem Schengenraum im Terminal 3. Im kommenden Jahr sollen 25 weitere E-Gates folgen. Der Flughafen werde bis zu fünf Millionen Euro aufwenden, sagte Sprecher Peter Kleemann.

Die biometrische Gesichtserkennung soll überprüfen, ob Passinhaber und Passbild übereinstimmen. Dazu müssen Passagiere, bevor sie den E-Gate-Bereich betreten, ihren Pass einscannen. Bei den E-Gates werden aber weiterhin Polizeibeamte stehen, um die Kontrollen zu überwachen.

ORF

Bekämpfung der organisierten Kriminalität

Hintergrund der Erweiterung der Kontrollkapazitäten ist eine Änderung im Schengener Grenzkodex, die vorsieht, dass nun auch Daten von EU-Bürgern bei der Einreise in die EU lückenlos mit dem Schengener Informationssystem abgeglichen werden.

Bisher war dies nur bei Drittstaatsangehörigen der Fall. Es gehe unter anderem um die Bekämpfung der organisierten Kriminalität, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager. Um den längeren Wartezeiten, die damit verbunden sind, entgegenzuwirken, müssen die Grenzkontrollen aufgestockt werden.

In der Testphase werden Baumschlager zufolge "Freiwillige" die E-Gates benützen. Die neue Einrichtung soll die Kontrollen beschleunigen. Jugendliche und Familien mit Kindern müssen aber weiterhin zu den mit Beamten besetzten Kojen.

30.000 bis 45.000 Fluggäste pro Tag betroffen

Der Flughafen Wien setzt dabei laut Kleemann auf eine bewährte Technologie. Das System sei unter anderem schon in Frankfurt, London-Heathrow und Paris-Charles de Gaulle im Einsatz. Erwachsene werden in Zukunft die Möglichkeit haben, sich zwischen den klassischen und den elektronischen Grenzkontrollen zu entscheiden. Laut Flughafen betrifft das pro Tag 30.000 bis 45.000 Fluggäste bei der Ein- und Ausreise. (APA, red, 4.12.2017)