Mesut Onay präsentierte seine neue Liste mit Lokalprominenz.

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Innsbruck – Für Georg Willi ist es ein Déjà-vu. Bei der Innsbrucker Gemeinderatswahl im April 2018 wird der Spitzenkandidat der Innsbrucker Grünen unter anderem gegen die Alternative Liste Innsbruck (ALI) antreten müssen. Schon 1989 stand diese auf dem Stimmzettel der Innsbrucker, und Willi kandidierte damals für die konkurrierende Grüne Liste Innsbruck. 2018 ist der Noch-Grünen-Gemeinderat Mesut Onay mit ALI Willis Konkurrent.

Der Name wurde nicht ohne Grund gewählt und darf als Retourkutsche verstanden werden. Hatten die Innsbrucker Grünen Onay doch wegen seit 2006 bekannten Vorwürfen eines angeblichen Übergriffes aus dem Gemeinderatsklub werfen wollen. Onay kam dem zuvor, trat aus und gründete nun seine eigene Liste. Er nennt sie "einen breiten Zusammenschluss für moderne Politik und Bürgerbeteiligung". Und tatsächlich fischte der geschasste Grüne für die Listenerstellung in den Gewässern von allen linken Parteien Innsbrucks.

Sprachwissenschaftler Hajnal mit dabei

Mit Erfolg: Onay präsentierte am Montag namhafte Mitstreiter, die ihn 2018 beim Rennen um das Bürgermeisteramt unterstützen werden. Allen voran der Sozialdemokrat und Vorsitzende des Senates der Universität Innsbruck, Ivo Hajnal. Er will mit dem Projekt ALI Bürger einladen, "auf kommunaler Ebene mitzureden und ihre Stadt aktiv mitzugestalten".

Anfang Jänner will ALI einen Programmprozess starten, im Zuge dessen die genauen Inhalte definiert werden. Die dabei mitwirkenden Personen zeigen, dass Onays Liste breite Unterstützung aus dem linken Spektrum genießt. So findet sich dort mit Ulli Schindl-Helldrich die ehemalige Frauensprecherin der Innsbrucker Grünen.

Auch der Obmann des Vereins für Obdachlose, Michael Hennermann, ist dabei, ebenso Künstler David Prieth und Ex-Piratin Irene Labner. Auch die KPÖ will dem Vernehmen nach Onay unterstützen.

Für die Grünen und Willi bedeutet die Liste ernsthafte Konkurrenz. ALI ließ bereits ausrichten, dass man nicht an einer Listenkoppelung nach der Wahl interessiert sei. Zudem stelle man selbst den Anspruch auf den Bürgermeister und werde Willi daher wohl nicht unterstützen. (ars, 4.12.2017)