Wer heute in Wien eine Bar eröffnet, braucht schon ein wirklich gutes Konzept, ist doch die Szene in der Hauptstadt rasant gewachsen. Die gute Nachricht: Die Qualität ebendieser neuen Bars ist fast durch die Bank fantastisch. Die schlechte Nachricht: Es gibt wenige Bars, in denen man auch ordentlich essen kann. Unweit des Wiener Rennwegs will man das jetzt ändern. Die Brüder Sandro und André Gargiulo haben direkt neben ihrer Pizzeria, dem "L'Autentico Giardino", eine klassische American Bar eröffnet, in der es nicht nur richtig feine Drinks, sondern auch die passende Unterlage gibt.

Alles neu

Vom Vorgängerlokal, dem bekannten "Pan e Wien", ist nur noch die opulente goldene Bar in der Mitte des Lokals übrig. Tiefrote Samtbänke, Glasluster und dunkle Farben sorgen für Wohlfühlatmosphäre. Die über die Maßen freundlichen Kellner tun dies übrigens ebenso. Hinter der Bar steht Dejan Trifunovic, den man bereits aus der Loos Bar, dem Planters und der Albertina Passage kennt. Neben wirklich alten Klassikern wie dem Mint Julep und dem Aviation Cocktail mixt der Profi auf Wunsch auch Eigenkreationen.

Beef Tatar (14 Euro)
Foto: Alex Stranig

So sympathisch unaufgeregt wie die Bar und ihre Betreiber kommt auch das Essen daher. Beef Tatar zum Beispiel wird puristisch mit Senfsauce serviert und schmeckt ob dezenten Gewürzeinsatzes auch noch nach Fleisch. Frittierte Kapern und andere Zutaten können beliebig untergemischt werden. Und weil der selbstbestimmte Gast weiß, wie scharf er es mag, darf er Hot Chili Jam selbst dosieren.

Wildfanggarnelen vom Grill (17 Euro)
Foto: Alex Stranig

Gegrillte Wildfangarnelen gelingen tadellos. Den innen noch sehr saftigen Schalentieren hätte allerdings etwas weniger Marinade gutgetan. Wer will, kann sie ohnehin in die wirklich feine Aioli tunken.

Bar-3-Burger mit Fries und Dip (14,50 Euro)
Foto: Alex Stranig

Die Burger-Ansprüche sind, ob des Angebots in der Stadt, erwartungsgemäß hoch. Das Fleisch kommt von Grain Fed Beef aus Uruguay, ist aromatisch und saftig. Die krosse Kruste des Buns schließt gleich zu Beginn aus, den Burger mit den Händen zu essen. Schade! Die hausgemachten Fries dürfen aber zumindest händisch in die köstliche Barbecue-Sauce mit Tullnerfelder Speck getunkt werden. Dazu passt auch die Ziegenkäsecreme mit tasmanischem Bergpfeffer perfekt.

Beef (Filet) vom Lavasteingrill mit Beilage und Dip (25 Euro)
Foto: Alex Stranig

Richtig gut gelingt das Beef vom Lavasteingrill, ein Stück hauchzartes Filet, dem auf Wunsch Bordelaiser Sauce zur Seite gestellt wird. Als Beilage darf man unter anderem aus geröstetem Curry-Karfiol und glasierten Karotten in Ahornsirup wählen. Wem das zu wenig Sirup ist, der darf sich vom Barkeeper einen Digestif mit selbstgemachtem Fashion Martini mit hausgemachtem Maracujasirup mixen lassen. (Alex Stranig, 5.12.2017)


Foto: Alex Stranig

Bar 3
Salesianergasse 25
1030 Wien
Website


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