Drei Pinguine erkennen Gott und die Freundschaft: Fabelhaft produziert, in der Handlung etwas mau.

Foto: Reinhard Werner

Nichts als leere Dosen und Plastikflaschen fischen die Pinguine (Hans Dieter Knebel, Tino Hillebrand) am Fuß des großen Eisbergs aus dem bitterkalten Meer. Sogar ein Schmetterling hat sich in die Gegend aus Styroporschneeflocken verirrt. Es wird aber kein Stück über den Klimawandel, sondern über Gott. Gibt es ihn? Glaubt man an ihn? An der Arche um acht heißt Ulrich Hubs Stück für Kinder ab sechs Jahren im Burgtheater-Kasino.

Was die Pinguine noch nicht wissen: Gott hat genug von seiner Schöpfung und schickt eine neue Sintflut. Die Kenntnis der Zehn Gebote nützt den Tieren nicht. Eine Taube (Brigitta Furgler) begibt sich bis zum entlegenen Fleck, um die Tickets zur Bootsrettung zuzustellen: "Habt ihr einen Moment, um über Gott zu sprechen?"

Doch ist dem alttestamentarisch überlieferten Paarprinzip entsprechend kein Platz für den dritten Pinguin (Marta Kizyma). Ihn einzuschleusen wird dominierende Aufgabe.

Tolle profane Teile

Das Ensemble watschelt mit seinen dicken Leibern famos, Regie (Julia Burger) und Ausstattung (Claudia Vallant, Sabine Ebner, Norbert Gottwald) leisten tolle Arbeit. Die profanen Teile der 60 Minuten sind großartig: Etwa das Baumeln einer Glühlampe, welches das Schwanken der Arche auf den Fluten andeutet. Oder wie aus der Schneelandschaft per Gebläse ein dunkler Schiffsbauch wird. Oder Bernhard Moshammers Sound.

Man sollte allerdings bei der Erziehung seines Kindes mit dem Konzept eines strafenden Allmächtigen einverstanden sein. Die Story über Zusammenhalt hätte auch ohne Gott geklappt. (wurm, 5.12.2017)