Wenn ein Baby ununterbrochen schreit, können Eltern für einen Moment die Kontrolle verlieren.

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Wenn Eltern für einen kurzen Moment die Kontrolle verlieren und ihr schreiendes Baby schütteln, können sie ihm schwere Schäden zufügen, die zu körperlicher und geistiger Behinderung führen können. Zehn bis 30 Prozent der Kinder sterben sogar an den Folgen eines Schütteltraumas.

Wie hoch der Aufklärungsbedarf in der Bevölkerung zum Schütteltrauma ist, zeigt eine aktuelle Repräsentativbefragung des deutschen Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH). Nur 79 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass man Babys niemals schütteln darf. 24 Prozent der Befragten meinen irrtümlicherweise, dass Schütteln einem Baby nicht schade.

Immer wieder kommt es vor, dass Babys durch Schütteln schwer verletzt werden, manche sogar sterben. Deshalb ist Aufklärung für Eltern notwendig. Denn auch das Wissen über frühkindliche Schreiphasen, die als Hauptauslöser für das Schütteln von Säuglingen gelten, ist in der Bevölkerung gering.

Schreien, um zu ärgern

Heidrun Thaiss, Leiterin der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, berichtet: "Zwei Drittel der Befragten sind nicht darüber informiert, dass es intensive Schreiphasen im Säuglingsalter geben kann. 18 Prozent der Befragten glauben sogar, dass Babys manchmal nur schreien, um zu ärgern. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern von Babys, die viel schreien, gut informiert sind und wissen, wo sie rechtzeitig Unterstützung finden können."

Wichtige Anlaufstellen für Eltern, deren Baby viel schreit, sind die niedergelassenen Kinderärzte, Hebammen, Eltern-Kind-Zentren und Familienberatungsstellen. Auch Spitäler bieten in so genannten Schreiambulanzen spezielle Beratungsangebote für Eltern. (red, 6.12.2017)