Beim Chrome Webstore wurde die App-Kategorie gestríchen.

Screenshot: DER STANDARD

Jahrelang hatte Google Dritthersteller zur Entwicklung eigener Chrome Apps gedrängt. Können diese Web-Anwendungen doch unabhängig vom restlichen Browser laufen, und bieten auch sonst eine Reihe von Vorteilen gegenüber der simplen Nutzung einer Webseite. Doch nun soll all das schon bald ein Ende haben.

Abschied

In einem Mail an Entwickler warnt Google davor, dass klassische Chrome Apps in künftigen Versionen des Browser nicht mehr laufen werden. Konkret spricht das Unternehmen davon, dass die entsprechende Funktionalität bereits im Verlaufe des ersten Quartals 2018 aus Chrome entfernt werden soll.

Parallel dazu beginnt das Unternehmen schon mit den entsprechenden Aufräumarbeiten im Chrome Web Store: Die eigene App-Abteilung wurde mittlerweile gestrichen, übrig bleiben damit nur mehr die Kategorien "Extensions" und "Themes". Über die Suchfunktion sind die alten Chrome Apps auch nicht mehr zu finden, nur mit dem direkten Link darauf gibt es derzeit noch Zugriff.

Die Zukunft heißt PWA

Das bedeutet allerdings nicht, dass Browser Apps per se am Ende sind – ganz im Gegenteil. Google sieht die Zukunft bei den "Progressive Web Apps" (PWA). Diese vereinen alle Vorteile früherer Chrome Apps, haben aber einen entscheidenden Vorteil: Sie setzen vollständig auf bestehende – oder vorgeschlagene – Webstandards, und sind somit browserunabhängig. Das bedeutet, dass sie auch mit anderen Browsern wie Firefox oder Opera zusammenarbeiten. Unter Android ist die fixe Einrichtung von PWAs am Homescreen bereits jetzt möglich, bei Windows, Linux und Mac soll ähnliches dann Mitte 2018 folgen.

Eine Ausnahme für den Abgang von Chrome Apps gibt es übrigens derzeit – zumindest noch. Unter Chrome OS sollen Chrome Apps vorerst weiter unterstützt werden. Dies wohl, da einige fix mitgelieferte Programme auf diesem Weg implementiert wurden.

Vollständig überraschend darf dieser Schritt für App-Entwickler übrigens nicht kommen. Google hatte den Abgang von klassischen Chrome Apps bereits vor mehr als einem Jahr erstmals angekündigt. (apo, 7.12.2017)