Barcelona – Die haben einen Lauf. 2017 konnte Volvo mit 534.332 Autos zum dritten Mal in Folge einen weltweiten Verkaufsrekord einfahren, heuer liegen die Schweden schon wieder zehn Prozent über Vorjahr, der Sechshunderttausender rückt in Griffweite. Damit befindet sich Volvo als Premiumanbieter immer noch weit, weit hinter den großen drei aus Deutschland, aber man begegnet sich praktisch auf Augenhöhe mit dem Toyota-Nobelableger Lexus (2016: 582.000) und hängt Jaguar (148.730) um Längen ab. Die Richtung stimmt, ganz eindeutig.

Mit 211 mm hat der XC40 die größte Bodenfreiheit unter den SUVs seiner Klasse.
Foto: Volvo

Getrieben ist der Erfolg einerseits durch die glänzende globale Autokonjunktur, andererseits durch die komplette Erneuerung der Modellpalette – von der besonders die SUVs extrem gut ankommen. Weshalb Volvo nun den dritten und kleinsten Beitrag, den XC40, der zugleich derjenige mit dem größten Absatzpotenzial ist, vorgezogen hat: Schon im März wird der nordische Baby-SUV bei uns erhältlich sein, erst danach folgt die Komplettierung der 60er-Reihe: Der Kombi (V60) startet im Sommer, die Limousine (S60) wohl überhaupt erst Anfang 2019.

Sicherheitstechnisch ist sich Volvo höchste Standards schuldig, entsprechend hoch die passiven und aktiven Fähigkeiten.
Foto: Volvo

XC40 also. Beim ersten Kennenlernen in und um Barcelona ging es um vertiefte Autonomie, aber nur hinsichtlich der Fahrfähigkeiten, womit Volvo eher nicht gegen die spanische Verfassung verstößt: Das aus den größeren Baureihe bekannte Pilot-Assist-System ermöglicht teilautonomes Fahren auf der Autobahn bis Tempo 130 km/h. Teilautonom, weil die geneigte Fahrerin und der geneigte Fahrer immer brav die Hände am Steuer lassen sollen. Ansonsten gibt's nach ein paar Sekunden eine systemische Verwarnung.

Fußgänger erkennt der XC40 bereits als solche.
Foto: Volvo

Der erste Eindruck ist allerdings der von einem ziemlich geglückten Design. Der XC40 steht satt und breit auf der Straße, er ist kein verwaschener Crossover, sondern ein echter SUV – 21 Zentimeter Bodenfreiheit suggerieren erhebliche Potenz im Abseits, wiewohl der Wagen ganz eindeutig für den Stadtdschungel geschaffen ist -, und seine Ausstrahlung wirkt geradezu frisch und frech und fröhlich. Volvo unterstreicht diesen Eindruck durch den Hinweis, es handle sich um keinen kleinen Bruder von XC90 und XC60, sondern um deren Cousin.

Der Cousin vom XC90 und XC60.
Foto: Volvo

Der Vetter hat es noch nicht zu solchem Wohlstand gebracht wie die Verwandten, entsprechend kleidet er sich zwar stilsicher, aber mit etwas günstigerem Material. Dafür gibt er sich im Fahrkapitel weniger gesetzt als die beiden soignierten Herren, sondern jung, dynamisch, draufgängerisch.

Der Innenraum des XC40.
Foto: Volvo

Im Antriebskapitel gibt's anfangs nur Allrad, Acht-Gang-Automatik und je einen Diesel (190 PS) und Benziner (247 PS). Zügig kommen aber Frontantrieb, Handschaltung und weitere Motoren, darunter im Sommer der erste Drei-Zylinder-Otto (150 PS). 2019 folgt ein (Plug-in-)Hybrid, später ein Elektro-XC40 (Andreas Stockinger, 11.12.2017)

Foto: Volvo