Athen – Griechenland hat sich einem Medienbericht zufolge mit der Türkei auf die Rückführung von Flüchtlingen vom griechischen Festland geeinigt. Wie die griechische Zeitung "Kathimerini" am Samstag berichtete, verständigten sich beide Länder bei einem zweitägigen Besuch des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan in Griechenland auf die Maßnahme.

Überfüllung in Griechenland reduzieren

Die Maßnahme sei ein Zusatz zu der bereits existierenden Vereinbarung, wonach die Türkei im Rahmen des Flüchtlingsabkommens mit der EU Flüchtlinge von den griechischen Inseln zurücknimmt, hieß es in dem Bericht weiter. Ziel sei es, die kritische Überfüllung der griechischen Flüchtlingslager zu reduzieren.

Die griechische Regierung äußerte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zu dem Bericht. Aus griechischen Regierungskreisen war aber am Freitag verlautet, Athen und Ankara hätten sich "im Rahmen des EU-Türkei-Abkommens auf neue Maßnahmen der Zusammenarbeit hinsichtlich der Entlastung der Inseln" verständigt. Details wurden nicht genannt. Es sei unklar, wie Brüssel auf die Vereinbarung reagieren werde, hieß es in dem "Kathimerini"-Bericht.

Entlastung auch für Ostägäisinseln

Um die überfüllten Lager auf den Ostägäisinseln zu entlasten, hat das griechische Innenministerium innerhalb von 48 Stunden 480 Flüchtlinge aufs Festland und nach Kreta gebracht. Dies berichtete das griechische Staatsradio am Sonntag. Noch vor Jahresende sollen bis zu 5000 Flüchtlinge zum Festland gebracht werden, hieß es. (APA, 10.12.2017)