Gemalto stellt unter anderem SIM-Karten her.

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Der französische IT-Dienstleister Atos will den niederländischen Chipkarten-Hersteller Gemalto übernehmen. Atos will nach eigenen Angaben vom Montag für den Anbieter von Produkten zur digitalen Sicherheit insgesamt 4,3 Milliarden Euro auf den Tisch legen.

Börse

Pro Gemalto-Aktie offeriere Atos 46 Euro. Das ist ein Aufschlag von 42 Prozent verglichen mit dem Schlusskurs vom Freitag. Mit dem Zukauf will Atos zu einem führenden globalen Anbieter von Cyber-Sicherheit und digitalen Dienstleistungen aufsteigen.

Das Management des Sicherheitssoftware-Produzenten will bis zum Freitag über das milliardenschwere Übernahmeangebot von Atos entscheiden. Das Offert sei Gemalto bereits am 28. November vorgelegt worden und laufe bis zum 15. Dezember, teilte Gemalto am Dienstag mit. Gemalto-Aktien legten am Morgen um 33,7 Prozent auf 45,31 Euro zu und notierten damit knapp unter dem Atos-Offert.

Unerwünscht

Gemalto bezeichnete das Atos-Angebot als unerbeten. Das Management werde das Angebot prüfen, um die beste Lösung für das Unternehmen, seine Mitarbeiter und seine Aktionäre zu finden. Gemalto habe die Institute Deutsche Bank und J.P.Morgan sowie die Anwaltskanzlei Allen & Overy LLP als Berater hinzugezogen.

Zu den Geschäftsfeldern von Atos gehören Zahlungstransaktionen, Beratungs- und Technologiedienstleistungen, Systemintegration sowie Outsourcing-Dienstleistungen. Der IT-Dienstleister ist in Bezons bei Paris ansässig. Gemalto stellt unter anderem Chip- und Magnetstreifenkarten wie SIM-Karten für Handys, Kreditkarten sowie Gesundheitskarten her. (APA, 12.12.2017)