Wien – Am Dienstag begann der Buwog-Prozess in Wien. Die Republik Österreich fordert von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, Walter Meischberger, Peter Hochegger, Ernst Karl Plech und weiteren Angeklagten in dem Korruptionsprozess 9,6 Millionen Euro an Schadenswiedergutmachung für den Verkauf der Bundesimmobiliengesellschaft (Buwog).

"Wo war mei Leistung?

Die Buwog-Gruppe machte zu Prozessbeginn mit einer Inseratenkampagne auf sich aufmerksam. "Bitte verurteilen Sie uns nicht – Wir bauen hier nur" oder "Unser wichtigster Prozess: Projektentwicklung" lauten die Slogans, geschaltet wurden sie in Tageszeitungen. Ein Inserat nimmt auf Meischbergers berühmte Aussage Bezug, die Buwog macht daraus im Inserat: "Wo war mei Leistung? – Wir schaffen Wohnglück, provisionsfrei."

"Schmeichelhafte Berühmtheit"

"Wir machen hier auf unterhaltsame Weise deutlich, dass es einerseits ein Gerichtsverfahren gibt, das uns als 'Buwog-Prozess‘ zu ungeahnter, aber nicht unbedingt schmeichelhafter Berühmtheit verhilft, und andererseits eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte eines mittlerweile börsennotierten Unternehmens", sagt Daniel Riedl, Geschäftsführer der Buwog Group, zum STANDARD.

"Bitte verurteilen Sie uns nicht – Wir bauen hier nur."

"Portion Provokation"

Riedl: "Uns ist bewusst, dass wir mit den prozessbegleitenden Anzeigensujets das Thema sowohl humorvoll als auch mit einer Portion Provokation aufgreifen. Das war aus unserer Sicht aber auch nötig, um die gewünschte Aufmerksamkeit zu generieren". Das sei "angesichts der bisher erhaltenen und zum größten Teil positiven Rückmeldungen" auch gelungen.

Mit der Anzeigenkampagne soll erreicht werden, "dass die Öffentlichkeit zwischen dem Prozess und den Aktivitäten der Buwog Group in den Bereichen Projektentwicklung, Einzelwohnungsverkauf und Immobilienbestandsbewirtschaftung differenziert".

Entwickelt wurde die Kampagne intern von der Abteilung für Marketing und Kommunikation, die Umsetzung erfolgte in Kooperation mit der Wiener Agentur M'Caps Group. (red, 13.12.2017)