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Facebook wird von einer Reihe an Ex-Managern und Investoren kritisiert

Foto: Reuters/Melville

Facebook hat auf äußerst kritische Statements von ehemaligen Mitarbeitern und Investoren reagiert. Am Wochenende hatte eine Rede von Chamath Palihapitiya, der 2007 bis 2011 in einer Führungsposition bei Facebook war, für weltweite Schlagzeilen gesorgt. Palihapitiya sagte, dass die Plattform die Gesellschaft auseinander reiße und sachliche Debatten verhindere. Seine Kinder dürften "diese Scheiße nicht nutzen", so der früher für Nutzerwachstum zuständige Palihapitiya.

Welle an Kritik

Zuvor hatte bereits Facebook-Investor Sean Parker vor dem sozialen Netzwerk gewarnt; der ehemalige Produktmanager Antonio Garcia Martinez verfasste sogar ein Buch über die Manipulationsstrategien seines einstigen Arbeitgebers. Facebook steht öffentlich wegen einer Reihe von Problemen in der Kritik – etwa wegen russischer Propaganda im US-Wahlkampf oder Hasspostings.

Facebook reagiert

Facebook unternahm nun den ungewöhnlichen Schritt, öffentlich auf Palihapitiyas Aussagen zu reagieren. Dieser sei zu einer Zeit bei Facebook gewesen, als sich die Plattform "auf das Erschaffen neuer Nutzungserlebnisse in sozialen Medien und weltweites Wachstum" konzentriert habe. Facebook sei damals "ein sehr anderes Unternehmen als heute" gewesen, so der Konzern weiter: "Als wir gewachsen sind, haben wir bemerkt, dass auch unsere Verantwortung wächst."

Facebook gab weiter an, mit "Experten und Wissenschaftern" zusammengearbeitet zu haben und hohe Investitionen in "Menschen, Technologie und Prozesse" getätigt zu haben. Der Konzern sei bereit, seine "Profite zu reduzieren, um die richtigen Investitionen zu machen".

Britischer Minister: "Bleib weg von meinen Kindern"

Allerdings zeigt die Geschäftsstrategie des sozialen Netzwerks weiter eine aggressive Richtung. So veröffentlichte der Konzern erst vor wenigen Tagen eine neue App, die sich explizit an Kinder unter 13 Jahren richtet. Der britische Gesundheitsminister Jeremy Hunt schrieb daraufhin auf Twitter: "Facebook, bleib bitte von meinen Kindern weg." Die BBC erwartet, dass Facebook vor allem mit Marketingkampagnen gegen die heftige Kritik vorgehen will.

Facebook gilt als größtes soziales Medium, das neben seiner Hauptplattform auch Whatsapp und Instagram betreibt. Der Konzern soll weitaus mehr Daten sammeln, als Nutzern bekannt ist. Sogar Nicht-Nutzer werden in sogenannten Schattenprofilen erfasst. (fsc, 14.12.2017)