Die Aktie der Kika-Leiner-Mutter Steinhoff hat seit Monatsbeginn 90 Prozent an Wert verloren.

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Kapstadt/Amsterdam – Der Möbelkonzern Steinhoff, dem in Österreich Kika und Leiner gehören, steht nach dem Bilanzskandal weiter unter Druck. Der Konzern muss seine Geschäftszahlen auch für 2016 korrigieren. Die Steinhoff-Aktie begab sich am Donnerstag erneut auf Talfahrt. Das in Johannesburg und in Frankfurt notierte Papier verlor zweistellig.

Zuletzt belief sich das Minus der im MDax notierten Aktie auf 10,73 Prozent. Ein Steinhoff-Papier kostete 0,59 Euro.

Der Ikea-Rivale hatte am Mittwochabend erklärt, bei der Überprüfung der Finanzkennzahlen für 2017 habe sich gezeigt, dass die gleichen problematischen Bilanzthemen schon 2016 relevant gewesen seien. Deshalb werde der Jahresabschluss 2016 neu aufgestellt. Laut Steinhoff geht es um die "Richtigkeit und Werthaltigkeit" bestimmter Vermögenswerte im Europa-Geschäft.

Seit Monatsbeginn 90 Prozent Minus

Seit Anfang des Monats war die Steinhoff-Aktie in der Spitze um fast 90 Prozent eingebrochen und zum "Pennystock" geworden – in der Vorwoche war es für das Papier zeitweise bis auf 0,35 Euro heruntergegangen. Zwischenzeitliche Erholungstendenzen dauerten nur kurz.

Der Steinhoff-Konzern mit niederländischer Rechtsform und operativem Sitz in Südafrika befindet sich seit Anfang Dezember in einer Krise. Es wird wegen Bilanzunregelmäßigkeiten ermittelt, der Chef Markus Jooste musste gehen. Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit von Steinhoff auf Ramschniveau abgestuft.

Um die Nerven der Investoren zu beruhigen, hat Steinhoff bereits Verkäufe von Randbereichen angekündigt, die rund eine Milliarde Euro in die Kasse spülen sollen. Nächste Woche steht ein Treffen mit kreditgebenden Banken an. (APA, 14.12.2017)