Leipzig – Umweltzonen können die Gesundheitsbelastung in Städten deutlich reduzieren. Zu diesem Schluss kommt eine mehrjährige Untersuchung des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (Tropos) in Leipzig, die am Donnerstag vorgestellt wurde.

Die Belastung mit Ruß und Ultrafeinstaub, den besonders gesundheitsgefährlichen Bestandteilen des Feinstaubs, sank in Leipzig demnach seit Einrichtung einer Umweltzone 2011 deutlich. Die Konzentration der krebserregenden Verbrennungspartikel der Dieselfahrzeuge in der Luft habe sich um mehr als die Hälfte reduziert.

Anstieg bei Neuzulassungen

Keine Veränderungen gab es hingegen bei den gasförmigen Stickoxiden. Die Belastung blieb trotz der modernen Dieselkraftfahrzeuge nahezu konstant auf einem zu hohen Niveau. Grund sei der deutlich gestiegene Anteil dieser Fahrzeuge.

Zwar sei die Gesamtmasse des Feinstaubs nur wenig vermindert worden, räumen die Experten ein. Dennoch trage die anfangs heftig diskutierte Umweltzone deutlich zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung bei. Leipzig hatte die Umweltzone von Beginn an mit der höchsten Regulierungsstufe eingeführt. Seitdem dürfen nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette in das Gebiet einfahren. Es umfasst rund zwei Drittel der Stadtfläche und ist damit größer als Umweltzonen in anderen Städten.

Weniger Ruß und Ultrafeinstaub

Der größte Minderungseffekt für Ruß und Ultrafeinstaub wurde demnach von einer Messstation im verkehrsreichen Zentrum des Innenrings der Stadt ermittelt. Die Masse der krebserregenden Rußpartikel sank dort um etwa 60 Prozent, die Anzahl der ultrafeinen Partikel reduzierte sich um etwa 70 Prozent.

Gemessen an der gesamten Feinstaubmasse entspreche das zwar nur fünf Prozent, erklärte Alfred Wiedensohler vom Leibniz-Institut. Diese gehörten aber zum hochtoxischen Anteil im Feinstaub. Leipzig sei demnach die einzige Stadt, in der die Wirkung einer Umweltzone auf die Luftqualität nicht nur anhand von Feinstaub und Stickstoffdioxid, sondern auch mit Messungen von Ruß und Ultrafeinstaub seit 2010 systematisch untersucht wurde. (APA, 14.12.2017)