Chemikalien und Giftstoffe aus der Umwelt haben negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit.

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Der Kontakt mit Chemikalien und Giftstoffen aus der Umwelt kann ein potentieller Faktor für verringerte Spermienqualität und Unfruchtbarkeit sein. Wissenschaftler aus den USA haben nun die Auswirkungen von Luftverschmutzungen auf die Schwangerschaft untersucht.

Schadstoffe wie Stickstoffdioxid, Ozon, Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid und Feinstaub gelangen aus verschiedenen natürlichen oder menschlichen Quellen in die Luft und können der Umwelt und dem Menschen gefährlich werden. Sie setzen sich vor allem in den Atemwegen ab und können zu chronischen Atemwegserkrankungen aber auch zu Herz-Kreislauferkrankungen führen. Hohe Konzentrationen der Schadstoffe können auch Kopfschmerzen und tränende Augen verursachen. Luftverschmutzungen wurden in der Vergangenheit immer wieder auch mit Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht.

Die Wissenschaftler untersuchten jetzt 343 Schwangerschaften. Sie bestimmten die Luftverschmutzung im Umfeld der Frauen während der gesamten Schwangerschaft. In 28 Prozent der Schwangerschaften kam es zu einer Fehlgeburt. Dabei steigerte eine hohe chronische Ozon- und Feinstaubbelastung sowie Schwefelemissionen das Risiko für eine Fehlgeburt. Eine kurzzeitige Belastung (zwei Wochen) durch eine hohe Luftverschmutzung hatte hingegen keinen Einfluss auf die Schwangerschaft.

Einfluss auf Spermien

Die Ergebnisse verdeutlichen daher, dass Luftverschmutzung einen Einfluss auf die Schwangerschaft haben könnte. Die Forscher betonen jedoch auch, dass weitere Studien erforderlich seien um die genauen Zusammenhänge erkennen zu können.

Bekannt ist jedoch bereits, dass Luftverschmutzungen nicht nur einen Einfluss auf Schwangerschaften haben können. Eine Studie, 2017 in der Fachzeitschrift Occupational and Environmental Medicine veröffentlicht, zeigt, dass Feinstaubpartikel die Morphologie von Spermien verschlechtert, aber die Konzentration der Spermien erhöht. Ähnliche Ergebnisse konnte auch eine Studie aus dem Jahr 2017 an Ratten zeigen (Environmental Science and Pollution Research International): Benzindämpfe haben negative Auswirkungen auf Geschlechtshormone und Spermienparameter. (red, 15.12.2017)