Wien – ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hält am Konzept der "Channelmanager" fest und will mit der Ausschreibung nicht auf ein neues ORF-Gesetz warten. "Nein, die kommen sicher im ersten Halbjahr", sagt er im neuen "Trend" auf die entsprechende Frage. Was die Pläne der neuen Regierung für den ORF angeht, rechnet er nicht mit "einem Splitting des öffentlich-rechtlichen Auftrags".

"Das wäre ja unlogisch, wenn man auf der anderen Seite die 21 Sozialversicherungen zusammenlegen will", sagt Wrabetz. FPÖ-Generalsekretär und Noch-Mediensprecher Herbert Kickl hatte sich dafür ausgesprochen, dass "nur noch öffentlich-rechtliche Inhalte subventioniert werden, egal welcher Sender diese dann ausstrahlt".

Zum Abwarten bei den Channelmanagern – die er eigentlich "nach der Wahl" ausschreiben wollte – meinte der ORF-General: "Entscheidend ist, dass wir jetzt nicht mehr über Themen wie Privatisierung oder Zerschlagung (des ORF, Anm.) reden. Das war vor wenigen Wochen noch unklar."

Wrabetz zeigte sich weiter zuversichtlich, was seine Zukunft an der ORF-Spitze betrifft – er gehe davon aus, dass er auch zum Jahresende 2018 noch in dieser Funktion Interviews geben werde, meinte er: "Ich wurde vor gut einem Jahr bis Ende 2021 bestellt." Ungeachtet einer wahrscheinlichen Enquete zum ORF-Gesetz im ersten Halbjahr 2018 gehe er auch nicht davon aus, dass eine Reform der ORF-Gremien "sofort" kommen werde. (APA, 15.12.2017)