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So manches Defizit bereitet iPhone-X-Nutzern Kopfzerbrechen.

Foto: Ng Han Guan / AP

Viel Lob heimste Apple in den letzten Wochen für das neue iPhone X ein. Ganz klar das beste Smartphone, das jemals gebaut wurde, fasst es etwa "The Verge" im eigenen Test zusammen. Nun widerspricht eine andere Autorin des Tech-Blogs ihren Kollegen offen, auch ein Monat nachdem sie das neue Smartphone zu benutzen begonnen hat, sei dies alles andere als eine Liebesbeziehung.

Das iPhone X habe fraglos sein Vorzüge. Es sei extrem flott, habe eine exzellente Kamera und auch die Akkulaufzeit könne sich sehen lassen. Gleichzeitig sei es aber von einer Reihe von grundlegenden Defiziten geplagt, die im Smartphone-Alltag stören – und eine Verschlechterung gegenüber früheren Apple-Geräten darstellt, wie Verge-Autorin Lauren Goode betont.

Gestendefizite

So leide etwa die Ein-Hand-Nutzbarkeit unter dem neuen Design des iPhone X. Während früher für Leute mit kleineren Händen spezielle Hilfsfunktionen über den Home-Button zu erreichen waren, braucht es jetzt eine präzise Geste. Wenn man sich hier nur leicht vertut, wird stattdessen eine Spotlight-Suche aufgerufen. Wer rasch mal auf die Benachrichtigungen zugreifen will, muss hierfür also meist eine zweite Hand benutzen.

Überhaupt stelle sich das Gestensystem als einer der problematischeren Bereiche des iPhone X heraus, betont Goode. Während früher der Wechsel zwischen einzelnen Apps über einen Doppel-Touch auf den Home-Button möglich war, ist dafür nun eine Wischgeste vom unteren Bildschirmrand nach oben nötig. Wenn man diese nicht exakt ausführt, kann es aber leicht dazu kommen, dass man andere Funktionalitäten auslöst. So ist es etwa in Messenger-Apps ziemlich einfach statt dem Task Switcher die Spracheingabe zu aktivieren, wenn der Daumen bei Beginn der Bewegung in der rechten Bildschirmhälfte befindlich war.

Details

Auch an anderer Stelle zeigt sich, dass der Verlust des Home-Buttons nicht überall adäquat ausgeglichen werden kann. Während früher die Screenshot-Funktion gut über die Kombination aus Power-Button und Home-Button zu erreichen war, ist dieses nun mittels gleichzeitigem Drücken des rechten Knopfs und eines der Lautstärkereglers zu erreichen. Diese Kombination sei aber ziemlich leicht unabsichtlich auszulösen, wenn man das Smartphone auf eine gewisse Weise halte, was dazu führe, dass laufend unabsichtlich Screenshots angefertigt würden.

Dem begrenzten Platz in der Statuszeile ist eine andere Verschlechterung zuzuschreiben: Das iPhone X zeigt nämlich an dieser Stelle keine genauen Akkuinformationen an. Statt eines Prozentwerts ist hier nur mehr der vage Blick auf das Batterie-Icon zu sehen. Wer mehr wissen will, muss schon ins Kontrollzentrum wechseln.

Gesichtserkennung

Auch die Gesichtserkennung habe so ihre Tücken, wie die Verge-Autorin betont. So sei damit das Entsperren des iPhone X in einem Dock im Auto extrem mühsam geworden. Wo früher ein rascher Fingerabdruck gereicht habe, müsse man sich nun in Richtung Smartphone lehnen, damit dessen Frontkamera die eigenen Gesichtszüge erfasst.

Wechsel

Für Goode lautet die Konsequenz aus all dem, dass sie das iPhone X wahrscheinlich wieder abgegeben wird. In Summe gäbe es einfach zu viele kleine Probleme, durch die sie mit einem iPhone 8 oder einem anderen aktuellen Smartphone besser bedient sei. (red, 18.12.2017)