Brüssel/Yangon- Die Europäische Union hat Myanmar aufgefordert, zwei in der vergangenen Woche verhaftete Journalisten so bald wie möglich freizulassen. Die Festnahme der beiden Journalisten, die für die Nachrichtenagentur Reuters arbeiten, sei ein Grund zur ernsthaften Sorge, sagte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini am Montag.

"Pressefreiheit ist die Grundlage und ein Eckpfeiler jeder Demokratie", sagte die Sprecherin. Die beiden Reuters-Reporter Wa Lone und Kyaw Soe Oo wurden am Dienstagabend in Myanmar verhaftet. Sie waren zuvor zu einem Abendessen mit Polizisten eingeladen worden. Das Informationsministerium des Landes hatte erklärt, dass ihnen "illegale Informationsbeschaffung mit dem Ziel der Weitergabe an ausländische Medien" angelastet werde. Darauf steht eine Höchststrafe von 14 Jahren. Die Journalisten hatten an einer Geschichte über das Vorgehen des Militärs gegen die muslimische Minderheit der Rohingya gearbeitet.

Bereits am Freitag hatten EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani, UN-Generalsekretär Antonio Guterres und US-Außenminister Rex Tillerson die Freilassung der beiden Reporter verlangt. Seit August sind etwa 600.000 Rohingya aus dem überwiegend buddhistisch geprägten Myanmar nach Bangladesch geflohen. Auslöser sollen Angriffe von militanten Rohingya auf Armeeposten gewesen sein, woraufhin das Militär massiv gegen die Bevölkerungsgruppe zurückschlug. Die UN hatten das ein Beispiel für "ethnische Säuberungen" genannt. (APA, 19.12.2017)