Valletta – Die drei Verdächtigen im Fall der getöteten Journalistin Daphne Caruana Galizia kommen vor Gericht. Ein Magistratsgericht entschied am Donnerstag nach einer Anhörung, dass genügend Beweise vorliegen, um ein Verfahren rechtfertigen zu können.

Die drei Männer waren Anfang Dezember festgenommen worden und werden beschuldigt, die Journalistin am 16. Oktober durch eine Autobombe ermordet zu haben. Sie weisen die Vorwürfe zurück.

Bombe ferngezündet

Die Polizei geht davon aus, dass zwei der Beschuldigten Caruana Galizia beobachtet haben und dem dritten telefonisch die Anweisung zur Detonation der Bombe gegeben haben. Die 53-Jährige war die bekannteste Investigativ-Journalistin Maltas und prangerte in ihrem Blog wiederholt Korruption auf der Mittelmeerinsel an. Zuletzt beschäftigte sich Caruana Galizia mit den sogenannten Panama Papers. Dabei war sie möglichen Verbindungen zwischen Mitarbeitern der maltesischen Regierung, ausländischen Banken und Firmen in Steuerparadiesen nachgegangen.

Der Generalstaatsanwalt Maltas muss nun die Anklageschrift gegen die drei Verdächtigen ausarbeiten. Einen Termin für das Verfahren gibt es noch nicht. (APA/Reuters, 21.12.2017)