Wien – In die Bankenwelt kommt Bewegung. Denn Paypal – Marktführer für digitales Bezahlen – will über das deutsche Fintech Raisin (weltsparen.de) demnächst in Deutschland, Großbritannien und anderen europäischen Ländern Tages- und Festgeld anbieten. Das berichtet das Manager Magazin.

Die genauen Pläne legt Paypal dem Bericht zufolge noch nicht auf den Tisch. Bei Raisin freue man sich aber schon auf die Zusammenarbeit, zitiert das Magazin Raisin-Gründer Tamaz Georgadze. Das Ziel seines Unternehmens sei es nun, "unsere Produkte für hunderte Millionen Europäer zugänglicher zu machen".

Für die Bankenbranche ist das eine Herausforderung. Lange wird schon davon geredet, dass Fintechs als Konkurrenz zu traditionellen Banken auftreten werden. Mit Paypal bietet nun erstmals ein Anbieter seinen Privatkunden diesseits des Atlantiks ein eigenständiges Sparprodukt an. Zwar unterhält der US-Riese, der mit einem Börsenwert von rund 89 Mrd. Dollar mehr wert ist als die Deutsche Bank und die Commerzbank zusammen, auch jetzt schon die Paypal-Bank in Luxemburg. Deren Produktpalette ist laut Manager Magazin aber sehr überschaubar und beschränkt sich auf Händlerkredite, mit denen Paypal kleinen Shops den Wareneinkauf vorfinanziert.

Auch in den USA hielt sich Paypal mit Bankdienstleistungen bisher zurück. Einzige Ausnahme war die Möglichkeit, überschüssige Liquidität auf dem Paypal-Konto in Geldmarktfonds zu legen. Kürzlich hat Paypal die Strategie geändert und bietet nun die digitale Vermögensverwaltung des Robo-Advisors Acorn an. (bpf, 21.12.2017)