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Der Verbrauch von Kobalt steigt mit der Größe der Batterie. Bei einem Truck ist das noch einmal mehr als bei einem Pkw.

Foto: Reuters

Die politische Abhängigkeit vom Rohöl ist ein oft genanntes Argument gegen das Verbrennen fossiler Kraftstoffe. Das ist auch richtig, allerdings hilft uns, was die Abhängigkeit von Rohstoffen anlangt, das Elektroauto auch nicht wirklich weiter.

Enorme Herausforderungen

Das soll nicht als Argument gegen das Elektroauto gewertet werden, es muss aber klar sein, dass eine Umstellung auf Elektromobilität auch seitens der Rohstoffe eine enorme Herausforderung darstellt. Denn der Themenkreis Rohstoffe ist umso komplexer, je mehr Chemie im Spiel ist, und Elektrochemie ist diesbezüglich eine echte Herausforderung.

Derzeit geistern, wohl als Totschlagargument gegen das Elektroauto gemeint, Zahlen durch die Medien, etwa dass der Verbrauch von Kobalt bei zwölf Kilogramm pro Fahrzeug liege. Die einen meinen damit einen BMW i3, die anderen einen Tesla Model 3 mit doppelt so großer Batterie. Das ist eine enorme Menge und sollte uns wachrufen, dass Rohstoffgewinnung und -handel auf naturschonende und menschenwürdige Art ablaufen müssen.

Gleichberechtigung

Es ist also ein weiter Spagat zwischen Batterien, die immer billiger werden müssen, damit wir sie überhaupt kaufen können, und wirtschaftlichen Rahmenbedingen am anderen Ende der Kette, um auch dort die Menschen am globalen Fortschritt teilhaben zu lassen, und zwar gleichberechtigt.

Vielleicht stellt die problematische Kobaltgewinnung den entscheidenden Anstoß dar. Die Globalisierung zeigte 2017 ganz besonders ihr grausliches Gesicht, aber sie ist nicht mehr in die Tube reinzukriegen, und ohne globalen Handel können wir keinen Meter fahren, weder mit dem einen noch mit dem anderen Auto. Das galt übrigens schon immer, nur ist es uns noch nie so deutlich aufgefallen. (Rudolf Skarics, 3.1.2018)