"Ich finde es erfreulich, dass nicht an eine Privatisierung oder Teilprivatisierung gedacht ist", sagt Alfred Noll.

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Wien – Die Liste Pilz weiß noch nicht, wer sie im Stiftungsrat des ORF vertreten wird. "Bis Mitte Jänner" soll das feststehen, sagte Mediensprecher Alfred Noll zur APA. Die Regierungspläne für die Medienbranche will die Liste "mit großem Interesse" verfolgen. Noll tritt für einen "starken ORF" ein, der sich aber "mehr als bisher um das österreichische Publikum zu bemühen hat".

"Ich finde es erfreulich, dass nicht an eine Privatisierung oder Teilprivatisierung gedacht ist", sagt Noll, der vor rund zehn Jahren an der Initiative "SOS ORF" beteiligt war. "Wir sind generell der Meinung, der öffentlich-rechtliche Charakter des ORF soll gestärkt und fundiert werden." Daher sei er grundsätzlich auch "für einen starken ORF". Doch der sollte mehr österreichischen Content bringen, "anstatt Serien einzukaufen", sonst gäbe es irgendwann ein Legitimationsproblem.

Unmut über GIS "berechtigt"

Die "finanzielle Basis für Rundfunk in Österreich quasi contentbezogen auf verschiedene Sender zu verteilen", hält Noll aber für "problematisch": "Das gibt es ein großes Kontrollproblem." Dass der Stiftungsrat des ORF verkleinert gehört, findet er auch.

Allerdings müsse das oberste Aufsichtsgremium endlich "aus der parteipolitischen Arena" gelöst werden. Es gebe "noch immer ein Hineinregieren". Was die ORF-Gebühren betrifft, schätzt Noll, dass die Koalition "beim GIS-Modell bleiben" werde. Aber "wir werden darüber reden müssen, warum der Anteil der Länder und des Bundes so ist, wie er ist: Der Unmut über die GIS ist berechtigt, aber meines Erachtens eher der Höhe als dem Grunde nach."