Aigle – Der Radsport-Weltverband UCI will noch aktiver gegen technologisches Doping vorgehen. UCI-Präsident David Lappartient kündigte im Interview mit der Gazzetta dello Sport an, Ende Jänner Details einer neuen Strategie zu präsentieren.

Kernpunkte nannte der 44-jährige Franzose aber bereits jetzt: Der Verband will das Budget zur Bekämpfung erhöhen, um mehr Experten einsetzen zu können. Diese sollen verstärkt unter anderem mit Wärmebildkameras und Magnetresonanz-Untersuchungen gegen das Motordoping vorgehen.

"Wir werden außerdem die nationalen Radsportverbände bei der Bekämpfung dieses Phänomens unterstützen", sagte Lappartient, der im vergangenen September zum Nachfolger von Brian Cookson gewählt wurde.

Eine Fernseh-Dokumentation hatte jedoch die Effektivität der UCI-Tests infrage gestellt. 40.000 davon hat die UCI in den vergangenen zwei Jahren in verschiedenen Disziplinen und Altersklassen durchgeführt, allein 4000-mal kontrollierten Prüfer des Weltverbandes bei der Tour de France im Juli.

Belgische Crosserin als bisher Einzige überführt

Ergebnisse? Negativ. Erst einmal wurde eine Athletin überführt, 2016 bei den Radcross-Weltmeisterschaften, als bei der Belgierin Femke Van den Driessche ein verbotener Hilfsmotor gefunden wurde.

Die UCI setzt für ihre Tests ein speziell umgerüstetes Tablet ein, das mittels Magnetresonanz-Untersuchung versteckte Motoren ausfindig machen kann. Das Verfahren funktioniert, doch es eigne sich offensichtlich nicht zum Aufspüren fortschrittlicher Umbauten. (sid, 23.12. 2017)