Bagdad/Damaskus – In Syrien und im Irak sind seit August 2014 mindestens 817 Zivilisten durch Luftangriffe der US-geführten Koalition getötet worden. Gegenüber früheren Angaben könne der Tod von 16 weiteren Zivilisten bestätigt werden, teilte das Bündnis am Donnerstag mit.

Damit seien seit dem Beginn des Kampfes gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) unbeabsichtigt 817 Zivilisten durch Angriffe der Koalition gestorben.Es seien 101 Berichte über mögliche zivile Opfer geprüft worden, von denen 92 als unglaubwürdig erachtet würden. Neun Berichte über Angriffe zwischen dem 20. März und dem 17. Oktober seien hingegen glaubwürdig. Rund 600 weitere Berichte über zivile Opfer würden noch geprüft.

28.500 Luftangriffe in drei Jahren

Die US-geführte Koalition flog in den vergangenen drei Jahren demnach insgesamt 28.562 Luftangriffe gegen die IS-Miliz. In 1799 Fällen habe es Berichte über zivile Opfer gegeben, von denen bisher 208 als glaubwürdig eingestuft worden seien.

Laut einer kürzlich veröffentlichten Erhebung der "New York Times" starben bei 20 Prozent der Luftangriffe der Koalition Zivilisten. Dies sind deutlich mehr als die von dem Bündnis genannten 0,36 Prozent. Das in London ansässige Recherchenetzwerk Airwars schätzt hingegen, dass fast 6000 Zivilisten durch Luftangriffe der US-geführten Koalition starben. (APA, 29.12.2017)