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Wien – Unter den wertvollsten hundert Unternehmen der Welt findet sich auch 2017 keines aus Österreich. Europa gerät in der heurigen EY-Analyse zur Marktkapitalisierung überhaupt ins Hintertreffen. Die teuerste europäische Firma ist Royal Dutch Shell – nur auf Platz 17. Die Liste der teuersten Unternehmen wird wieder von US-IT-Konzernen dominiert. Erster ist Apple, am Stockerl folgen die Google-Mutter Alphabet und Microsoft.

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Von den Top-100-Unternehmen stammen 54 aus Nordamerika (minus drei verglichen zu 2016), 24 aus Europa (stabil) und 22 aus Asien (plus drei). Die Top-3 blieben gegenüber 2016 unverändert. Deren Marktkapitalisierung: Apple – 876 Milliarden US-Dollar, Google-Mutter Alphabet 733 Milliarden Dollar, Microsoft 661 Milliarden Dollar. In die Top-10 katapultiert haben sich mit ordentlichen Sprüngen die chinesischen Internetkonzerne Tencent Holdings und Alibaba. Sie haben einen Marktwert von 484 bzw. 444 Milliarden Dollar und belegen die Plätze sieben und acht. Beide Konzerne haben ihren Marktwert im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: Shell ist mit Platz 17 "nur" 276 Milliarden Dollar wert.

Digitales Geschäftsmodell wird stärker

Außer dass die Top-10 der Liste von Technologie- und Internet-Riesen beherrscht werden, stieg die Zahl von Unternehmen dieser Sparte in den Top-100 von 16 auf 19. Dieses Faktum zeigt laut EY, dass Investoren immer stärker auf digitale Geschäftsmodelle setzen. "Sie trauen ihnen zu, nicht nur hohe Gewinne einzufahren, sondern obendrein für die gesamte Wirtschaft neue Spielregeln zu entwickeln."

Gerhard Schwart von EY Österreich, gibt die Dominanz der USA und Chinas zu denken: "Obwohl die europäische Wirtschaft sich derzeit deutlich erholt, spielen Europas Top-Konzerne an den Weltbörsen nur eine untergeordnete Rolle. US-Konzerne dominieren weiter, und asiatische Unternehmen holen stark auf."

Wertzuwachs im digitalen Bereich

Die Zusammensetzung der Top Ten zeige zudem, dass hohe Wertzuwächse hauptsächlich im Bereich digitaler Zukunftstechnologien erzielt werden, so Schwartz. "Auf diesem Feld sind die US-amerikanischen und chinesischen Unternehmen führend. In Europa dominieren dagegen noch die traditionellen Industriebranchen. Der wertvollste europäische IT-Konzern ist SAP auf Platz 62." Der digitale Wandel geht in Europa aus Sicht von Schwartz noch zu langsam voran.

Der kumulierte Marktwert aller 100 Unternehmen ist im Vergleich zu 2016 um fast 26 Prozent auf 20,2 Billionen US-Dollar gestiegen. Die US-amerikanischen Unternehmen vereinen mit 12,2 Billionen US-Dollar etwa 60 Prozent des Gesamtvolumens auf sich. Insbesondere die asiatischen Unternehmen wuchsen überdurchschnittlich. Der Marktwert der chinesischen Unternehmen stieg um 47 Prozent auf drei Billionen US-Dollar, der der südkoreanischen Unternehmen um 49 Prozent auf 307 Milliarden US-Dollar. (APA, 29.12.2017)