Kurdische Rebellen mt US-Begleitung im syrischen Darbasiyah (Archivbild aus dem April 2017)

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Washington – US-Verteidigungsminister Jim Mattis hat den syrischen Staatschef Bashar al-Assad vor einer Offensive gegen kurdische Einheiten gewarnt, die von den USA unterstützt werden. "Das wäre ein Fehler", sagte Mattis am Freitag im Pentagon vor Journalisten.

Es gebe derzeit eine "Demarkationslinie" zwischen den von den USA und ihren Bündnispartnern kontrollierten Gebieten in Ostsyrien und denen, die Assad und Russland im Westen des Landes kontrollierten. Diese Linie dürfe nicht überschritten werden.

Assad: Kurden sind "Verräter"

Der Ton zwischen Assad und den an der Seite der USA kämpfenden syrischen Kurden hat sich in jüngster Zeit erheblich verschärft. Assad bezeichnete sie zuletzt als "Verräter". Das von kurdischen Kämpfern dominierte Militärbündnis der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) konterte, Assads Regierung entlasse "Terroristen" aus dem Gefängnis, damit diese "das Blut von Syrern jeglicher Couleur vergießen" könnten.

Das kurdisch-arabische SDF-Bündnis eroberte mit Unterstützung der US-Luftwaffe in monatelangen Kämpfen Teile Nord- und Ostsyriens von der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zurück. Mattis kündigte am Freitag an, dass US-Diplomaten bald im Osten Syriens eintreffen würden, um Projekte zur Räumung von Minen und für den Wiederaufbau in Gang zu setzen. Das US-Militär werde 2018 von seinem Einsatz zur Gebietseroberung zu einer Stabilisierungsmission übergehen.

Schätzungen zufolge kontrolliert die syrische Regierung nach ihren mit russischer Unterstützung errungenen Siegen über die Jihadisten und andere Assad-Gegner 55 Prozent des Landes. Kurdische Kräfte haben demnach die Kontrolle über 28 Prozent des Territoriums. Die Frage, ob die US-Regierung letztlich eine Teilung Syrien anstrebe, verneinte Mattis. (APA, AFP, 19.12.2017)