Wien – In Burgau am Attersee hat ein 29.000 Quadratmeter großes Grundstück für 18 Millionen Euro den Besitzer gewechselt. Verkäufer der weitgehend unbebauten Liegenschaft war im Sommer eine liechtensteinische Stiftung, hinter der der austroamerikanische Milliardär Gerhard Andlinger stehen soll, berichtet das Wirtschaftsmagazin "Gewinn".

Andlinger besaß auf dem Nachbargrund ein schlossartiges Anwesen. Käufer des früheren Campingplatzes am Attersee war eine Gesellschaft eines Kremser Immobilienentwicklers, an der Mitglieder der Industriellenfamilie Turnauer kleine Anteile halten.

Tod in New York

Andlinger selbst verstarb am 22. Dezember 2017 im Alter von 86 Jahren in New York, wie dem STANDARD am Dienstag inoffiziell bestätigt wurde. Offiziell wurde dazu nichts bekanntgegeben, die Familie Andlingers hat sich bisher nicht geäußert.

Der im Anlagenbau tätige Geschäftsmann war Förderer der American Austrian Foundation in Schloss Arenberg in der Stadt Salzburg und finanzierte unter anderem Stipendien für Ärzte, schreiben die "Salzburger Nachrichten". Als Mäzen der Salzburger Festspiele spendete er allein 1,8 Millionen Euro für den Bau der "Salzburg-Kulisse" auf dem Haus für Mozart.

Selfmademan

Geboren wurde Gerhard Andlinger am 17. Jänner 1931 in Linz. 1955 nahm er die US-Staatsbürgerschaft an. Seit den 1980er-Jahren lebte er wieder großteils in Österreich (am Attersee), sodass ihm Ex-Landeshauptmann Franz Schausberger 2002 das Dekret zur "Wiedererlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft" überreichte.

2015 hatte er übrigens von Popstar Jon Bon Jovi eine Dachwohnung in New York für angeblich 35 Millionen Euro gekauft. "Gerry" Andlinger war das, was man einen Selfmademan nennt. Bei einem Aufsatzwettbewerb hatte er als Schüler seinen ersten Trip in die USA gewonnen, es folgten ein mit einem Stipendium finanziertes Studium an der Princeton University und ein Masterabschluss in Harvard. 1976 gründete Andlinger, der in der US-Army gedient hatte, sein Finanzunternehmen Andlinger & Company. (cr, 2.1.2017)