Joshua Boyle nach seiner Rückkehr im Oktober in Kanada.

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Boyle, seine Frau und zwei der drei Kinder während ihrer Gefangenschaft bei den Terroristen.

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Fünf Jahre lang war der 34-jährige Kanadier Joshua Boyle eine Geisel von Terroristen. Talibannahe Kämpfer des Haqqani-Netzwerks entführten ihn und seine Frau im Jahr 2012, als die beiden mit dem Rucksack durch Afghanistan reisten.

Pakistanische Soldaten befreiten Boyle, dessen Frau und ihre in Gefangenschaft geborenen Kinder im Vorjahr. Nun muss sich der 34-Jährige vor Gericht verantworten. Er wurde in Ottawa verhaftet. Am 1. Jänner waren Anzeigen gegen ihn eingebracht worden: in insgesamt 15 Fällen. Die Anschuldigungen reichen von körperlichen Angriffen über sexuelle Attacken bis hin zu Todesdrohungen.

Unschuldsvermutung

Sein Anwalt Eric Granger sagte der BBC, dass "Boyle als unschuldig gilt". Er sei zuvor noch nie im Konflikt mit dem Gesetz gestanden, und es gelte abzuwarten, welche Beweise für die Anschuldigungen vorgelegt werden, so der Rechtsvertreter.

Im Zusammenhang mit den mutmaßlichen Opfern und Zeugen herrscht ein Veröffentlichungsverbot. Involvierte sollen nicht identifiziert werden. Laut kanadischen Medien fanden die angezeigten Vergehen zwischen dem 14. Oktober und dem 30. Dezember statt. (red, 3.1.2018)