Hat sein Presseteam beisammen: Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ).

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Wien – Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) hat mit Volker Höferl sein Kabinett nun mit einem offiziellen Pressesprecher bestückt. Der 39-Jährige weist bereits Erfahrung im Verkehrsressort auf, war er doch im Jahr 2000 Sprecher von Ex-Minister Michael Schmid (FPÖ).

Der aus Linz stammende Höferl kann auf reiche Erfahrung in der Kommunikationsbranche zurückblicken. Nach seiner Zeit als Sprecher unter Schwarz-Blau I war der in Krems aufgewachsene PR-Mann als Journalist bei der Antenne Steiermark tätig, danach wechselte er als Pressesprecher zur Asfinag Steiermark und Kärnten. Zuletzt war Höferl mehr als sechs Jahre lang für die Kommunikation der Jufa Hotels verantwortlich.

Familiäre Verbindungen hat Höferl zum Innenressort: dortiger Kommunikationschef ist sein Bruder Alexander Höferl. Die Bestellung von Alexander Höferl hatte für Kritik gesorgt, da der Burschenschafter zuvor für das rechte Webportal Unzensuriert.at federführend tätig gewesen ist. Volker Höferl sagt, selbst keinen burschenschaftlichen Hintergrund zu haben.

Burschenschafter als Pressereferent

Einen solchen weist hingegen Herwig Götschober auf, der in Hofers Kabinett als Pressereferent, nicht aber als Sprecher, tätig ist. Er ist laut einem "Kurier"-Bericht Obmann der Mittelschüler-Verbindung Bruna Sudetia und Mitglied der akademischen Burschenschaft Franko-Cherusker, die laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) ein Naheverhältnis zum Rechtsextremismus pflegt. Einen zweiten Sprecher gibt es im Verkehrsministerium vorerst nicht.

Schon länger bekannt ist die Bestellung von Hofers langjährigem Mitarbeiter René Schimanek zum Kabinettschef. Dessen Tätigkeit für Hofer war immer wieder Gegenstand von medialen Debatten: Schimanek wird eine rechtsextreme Vergangenheit nachgesagt. Grund dafür ist ein (schon lange bekanntes) Foto, das ihn bei einer Demonstration von Neonazis in Wien im Jahr 1987 zeigt, auf dem unter anderem auch Ex-Vapo-Chef Gottfried Küssel zu sehen ist.

Hofer steht hinter Mitarbeiter

Schimanek selbst begründete dies im Jahr 2000 in einem "Falter"-Interview damit, er habe damals lediglich seinen dort teilnehmenden Bruder gegen "linke Chaoten" schützen wollen. Er persönlich hingegen habe mit dieser Ideologie nichts am Hut, erklärte er in einem weiteren "Falter"-Interview 2015: "In einer gefestigten Demokratie hat der Nationalsozialismus keinen Platz", sagte er.

Hofer stellte sich stets klar hinter seinen Mitarbeiter. Angesprochen auf das Foto (bei einem Interview mit der deutschen "Bild"-Zeitung im letzten Bundespräsidentschaftswahlkampf) sagte der nunmehrige Minister: "Ja, das ist der René. René Schimanek. Ich kenne das Foto. Mein Mitarbeiter hat sich nie etwas zuschulden kommen lassen. Er ist nie angeklagt oder verurteilt worden. Man soll – René, wie lange ist das her, 25, 30 Jahre? – jemandem aus so etwas keinen Strick drehen." (APA, 3.1.2017)