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Kamil Stoch (links) und Richard Freitag trennen zur Tourneehalbzeit 6,6 Meter oder umgerechnet 11,8 Punkte. Sonst trennt sie nicht viel.

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Stefan Kraft hat in Innsbruck wieder in die Spur gefunden.

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Dem Bergisel-Flieger bot sich schon öfter ein schöneres Panorama. Aber die Skispringer sind in Innsbruck auch Kummer gewöhnt.

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Innsbruck – Innsbruck ist konstant quasi die Inkonstante im Ablauf jeder Vierschanzentournee. Am Mittwoch war wegen Vorboten oder Ausläufern des Sturmtiefs "Burglind" nicht mit Trainingsdurchgängen und der Qualifikation für das dritte Bewerbspringen der 66. Tournee (Donnerstag, 14.00 Uhr, ORF 1) zu rechnen gewesen. Am Patscherkofel waren schließlich schon am Vormittag Windspitzen von mehr als 105 km/h gemessen worden.

Doch "Burglind" gab sich selektiv. Am nahen Bergisel wehte nur ein Lüftchen – bei starkem Regen und Nebel. Die auf Windstärken von maximal 16 Meter pro Sekunde oder um die sieben Beaufort ausgelegten Windnetze mussten nicht geborgen werden und konnten Dienst tun. Die auf Windstärken von maximal zwei Meter pro Sekunde oder einem Beaufort ausgelegten Skispringer damit ebenfalls.

Elf Österreicher dabei

Für die Österreicher, denen nach dem Dafürhalten von Chefcoach Heinz Kuttin eine einmonatige Trainingspause besser passen würde, war die überraschende Beschäftigung zwei Tage nach dem Debakel von Garmisch-Partenkirchen (Gregor Schlierenzauer als bester 19.) nicht gerade ein Jungbrunnen, aber doch eine kleine Erfrischung. Mit Ausnahme von Manuel Poppinger qualifizierten sich alle Aufgebotenen. Elf Österreicher treten am Donnerstag, so es das Wetter zulässt, zu K.o.-Duellen an. Allen voran Stefan Kraft. Der Salzburger, der durch das Verpassen des Finaldurchgangs in Garmisch die Hoffnungen auf den zweiten Tourneesieg begrub, landete mit 127 Metern an fünfter Stelle. Ordentlich flogen auch Michael Hayböck (14., 128 m) und Gregor Schlierenzauer (22., 121 m).

Titelverteidiger und Tourneespitzenreiter Kamil Stoch (127,5 m) landete hinter dem Japaner Junshiro Kobayashi (131 m), aber unmittelbar vor seinem Verfolger Richard Freitag (125 m) an zweiter Stelle. Der 30-jährige Pole, der als bestes Innsbruck-Resultat einen zweiten Platz aus 2013 stehen hat und vor seinem Tourneesieg im Vorjahr vom Bergisel auf Rang vier flog, liegt 11,8 Punkte vor dem deutschen Hoffnungsträger. Der 26-jährige Sachse strebt zumindest seinen achten Podestplatz in Serie und damit die Verbesserung der nationalen Rekorde seiner engeren Landsleute Jens Weißflog (1983/84) und Sven Hannawald (2001/02) an."

Leichtes Chancenplus für Stoch

Die Chancen stehen 51:49 für Stoch. Vielleicht kann Richard ihm in Innsbruck ein paar Punkte abknabbern", sagte Werner Schuster, der österreichische Coach der Deutschen. Schließlich besorgte ihm Freitag 2015 ausgerechnet in Innsbruck den ersten Tournee-Tagessieg seiner Amtszeit (seit 2008).

Genau genommen hat Freitag in Innsbruck aber als zweitbestes Ergebnis einen zehnten Platz stehen. Im vergangenen Winter reichte es sogar nur zum 28. Rang, damals sorgte ein Sturm für Chaos und den Abbruch nach einem Durchgang wegen hereinbrechender Dunkelheit.

Noch immer gebricht es der Anlage an einem Flutlicht, dafür bewährte sich die im Herbst installierte neue Eisspur im Dauerregen. Bleibt "Burglind" selektiv, kann das heute schon genügen. (Sigi Lützow, 3.1.2018)

Qualifikation in Innsbruck vom Mittwoch:

1. Junshiro Kobayashi (JPN) 145,9 (131)
2. Kamil Stoch (POL) 142,8 /127,5)
3. Richard Freitag (GER) 142,4 (125)
4. Dawid Kubacki (POL) 141,0 (129,5)
5. Stefan Kraft (AUT) 140,3 (127)
6. Markus Eisenbichler (GER) 138,0 (127)
7. Daniel Andre Tande (NOR) 136,9 (128)
8. Stefan Hula (POL) 134,3 (129)
Weiter:
14. Michael Hayböck 131,3 (128)
22. Gregor Schlierenzauer 125,5 (121)
27. Manuel Fettner 121,8 (123)
34. Daniel Huber 117,3 (120,5)
36. Ulrich Wohlgenannt 116,5 (125)
41. Clemens Aigner 113,7 (116,5)
42. Clemens Leitner 113,5 (126)
43. Florian Altenburger 112,7 (122)
44. Thomas Lackner 111,3 (121)
49. Markus Schiffner 109,8 (121)

Nicht qualifiziert u.a.:
53. Manuel Poppinger (alle AUT) 108,3 (116,5)

Die wichtigsten Duelle im ersten Durchgang im K.o.-System am Donnerstag (14.00 Uhr/Live ORF eins): J. Kobayashi – Gregor Deschwanden (SUI), Stoch – Schiffner, Kraft – Domen Prevc (SLO), Lackner – Daniel Andre Tande (NOR), Altenburger – Hula, Leitner – Tilen Bartol (SLO), Aigner – Jernej Damjan (SLO), Wohlgenannt – Hayböck, Huber – Taku Takeuchi (JPN), Schlierrenzauer – Timi Zajc (SLO), Fettner – Halvor Egner Granerud (NOR)