London – Der britische Automarkt hat 2017 den größten Einbruch seit acht Jahren erlitten. Nach zwei Rekordjahren in Folge fiel der Absatz von Neuwagen um mehr als fünf Prozent auf rund 2,54 Millionen Fahrzeuge, wie der Herstellerverband SMMT am Freitag mitteilte. Grund seien vor allem die Verunsicherung um die Zukunft der Diesel-Technologie und über die Folgen des britischen EU-Austritts.

Es ist das größte Minus seit 2009, als die weltweite Finanzkrise die Geschäfte bremste. Allein die Nachfrage nach Diesel-Fahrzeugen sank um 17 Prozent. Für dieses Jahr erwartet der Verband einen weiteren Rückgang des Autoabsatzes um bis zu sieben Prozent. Der Einbruch von 13,9 im Dezember stimme die Branche auf schwierige Monate ein.

Der Verband fordert daher eine baldige Klärung der künftigen Handels- und Zollbeziehungen zur Europäischen Union, damit Investitionen nicht länger aufgeschoben würden. In Deutschland war der Autoabsatz dagegen im vergangenen Jahr zum vierten Mal in Folge gestiegen. Allerdings wurden deutlich weniger Fahrzeuge mit Dieselmotor verkauft, weil viele Kunden Fahrverbote in Städten befürchten. Insgesamt wurden 3,44 Millionen Pkw in Deutschland neu zugelassen, rund drei Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Donnerstag mitteilte. Dies ist der höchste Stand seit acht Jahren. (APA, 5.1.2018)