Das Wiener Neujahrsbaby hat in den vergangenen Tagen zahlreiche Hassposter auf den Plan gerufen. Sie stellten mutmaßlich verhetzende Kommentare dazu ins Netz, dass die Mutter des Mädchens ein Kopftuch trägt und dass es Asel heißt. Anzeigen gegen die Poster wurden angekündigt. Die Strafverfolgungsbehörden in Wien sind entgegen früherer Berichte bisher aber noch nicht mit dem Fall befasst, erfuhr die APA am Freitag.

Privatklage möglich

Weder bei der Staatsanwaltschaft Wien noch bei der Polizei wurden bis Freitag Anzeigen vorgelegt. Auch das Landesgericht für Zivilrechtssachen hatte nichts vorliegen – Experten hielten es für möglich, dass das Gericht eine Privatanklage in der Causa behandeln muss. Asel war am 1. Jänner um 0.47 Uhr in der Rudolfstiftung als Tochter von Eltern mit türkischem Migrationshintergrund zur Welt gekommen.

Unterdessen hat Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner heftige Kritik an Facebook geübt. Schwertner hatte die Initiative "Flowerrain" auf der sozialen Plattform gestartet, um zu zeigen, dass die Liebe größer als der Hass im Leben wie auf Facebook sei. Sein Posting dazu war jedoch vorübergehend verschwunden. Nach Medienanfragen bei Facebook, war der Beitrag gegen Mittag wieder online. (APA/red, 5.1.2018)