Golden Globes 2018: Protest in Schwarz auf dem Red Carpet
Aus Protest kleideten sich Schauspielerinnen und Schauspieler bei der Gala diesmal in Schwarz. Eine Ansichtssache
Ansichtssache
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Kleid Armani, Schuhe Jimmy Choo, Schmuck Bulgari – bei Filmpreisverleihungen geht es bekanntlich nicht nur um Auszeichnungen, sondern auch um das glamouröseste Kleid, den smartesten Auftritt, die neueste Frisur.
Diesmal allerdings sollte alles anders sein. Statt den Medien Futter für die alljährlichen "Best dressed"-Listen vorzuwerfen, verweigerte sich ganz Hollywood der Farbe. Frauen wie Männer kleideten sich aus Protest in Schwarz, die Designer gerieten ins Schwitzen: Sie mussten in letzter Sekunde Neuauflagen ihrer Kleider anfertigen. Dazu trugen einige Schauspielerinnen Buttons der Initiative "Time's Up" gegen die Benachteiligung von Frauen und sexuellen Missbrauch, hinter der Hollywoodstars wie Reese Witherspoon, Meryl Streep, Cate Blanchett und Gwyneth Paltrow stehen. Zu sehr hat die #MeToo-Debatte über Harvey Weinstein die Branche erschüttert. Für Aufsehen sorgten weibliche Aktivistinnen, die gemeinsam mit einigen Schauspielerinnen die Preisverleihung absolvierten.
Dem konventionellen Red-Carpet-Glamour taten diese Interventionen allerdings keinen Abbruch: Wie immer erschienen die Stars in großen Kleidern von Armani, Prada, Prabal Gurung, die Männer tauschten einfach nur weiße Hemden gegen schwarze. Es kam also, wie es kommen musste: Die Aufmerksamkeit galt diesmal dem Drumherum und den Details, den transparenten Einsätzen, den Pailletten, den tiefen Ausschnitten, dem Make-up, den Krägen und dem Schmuck. Ein Infragestellen der Red-Carpet-Konventionen sieht anders aus.
Kritik an der Aktion war bereits im Voraus geäußert worden. Ausgerechnet Rose McGowan, die als eine der ersten Schauspielerinnen Weinstein öffentlich beschuldigt hatten, merkte an, dass es sich bei den Auftritten in schwarzer Kleidung um nichts als einen "stummen" Protest handle. (ped, feld, 8.1.2017)
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