Paris – Der europäische Raketenbetreiber Arianespace plant in diesem Jahr so viele Trägerraketen ins zu All schicken wie noch nie zuvor. 14 Starts sind demnach geplant, sagte Unternehmenschef Stephane Israël am Dienstag in Paris. Nach jährlichen Starts bleibt das Unternehmen gegenüber der US-Konkurrenz allerdings im Hintertreffen.

Für Arianespace wäre das dennoch ein Rekord – bisher liegt die Bestmarke des Raumfahrtunternehmens bei zwölf Starts in einem Jahr. Im vergangenen Jahr brachte die Firma mit elf Raketen der Modelle Ariane 5, Vega und Sojus insgesamt 20 Satelliten in den Orbit.

SpaceX überholt Arianespace

Allerdings zog das amerikanische Raumfahrtunternehmen SpaceX bei der Zahl der Starts im vergangenen Jahr an Arianespace vorbei. Die Firma von Tesla-Chef Elon Musk schickte 18 Raketen ins All. SpaceX und andere neue Anbieter haben den Wettbewerb auf dem Markt für den Transport ins All in den vergangenen Jahren erhöht. Europa entwickelt deshalb das Nachfolgermodell Ariane 6, das Fracht billiger befördern soll. Die zum Großteil staatlich finanzierte Weiterentwicklung soll 2020 erstmals abheben.

Geringeres Auftragsvolumen

Arianespace machte 2017 einen Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro, Ergebniszahlen liegen laut Israël noch nicht vor. Der Auftragsbestand hatte Anfang dieses Jahres einen Wert von rund 5 Milliarden Euro – etwas weniger als ein Jahr zuvor (5,2 Milliarden Euro).

Für die Zeit bis zur völligen Umstellung auf die neue Trägerrakete kündigten Arianespace und Mutterkonzern ArianeGroup am Dienstag die Herstellung von zehn weiteren Ariane-5-Raketen an, die in den Jahren 2020 bis 2022 eingesetzt werden sollen. Der Auftrag habe einen Gesamtwert von mehr als einer Milliarde Euro für die europäische Raumfahrtindustrie.

Arianespace startet seine Raketen vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana. Der Raketenbauer ArianeGroup ist ein Gemeinschaftsunternehmen des Luftfahrtkonzerns Airbus und des französischen Triebwerksherstellers Safran. (APA, red, 10.1.2018)