Wie oft Arbeitnehmer für ihren Chef erreichbar sind, wenn sie nicht arbeiten.

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"Der Anspruch der permanenten Erreichbarkeit ist nicht nur bei den leitenden Angestellten, sondern auch bei den Fachkräften angekommen", sagt Christoph Trauttenberg, Director des Personalvermittlers Michael Page in Österreich. "Signifikant ist, dass 20,2 Prozent der Befragten unruhig werden und rund 19 Prozent ein schlechtes Gewissen entwickeln, sollten sie doch einmal nicht erreichbar sein." So lautet das Ergebnis der aktuellen Michael-Page-Blitzumfrage "Arbeitswelt heute". 28 Prozent der Befragten empfinden Freude oder Erleichterung, wenn sie für das Unternehmen nicht erreichbar sind, 33 Prozent ist das gleichgültig.

Auffallend in der Erreichbarkeit ist der Unterschied zwischen Fach- und Führungskräften: Während 85 Prozent der Führungskräfte durch den Chef außerhalb der Arbeitszeit kontaktiert werden, sind es bei Fachkräften knapp 52 Prozent. Von Kollegen werden rund 92 Prozent der Manager außerhalb der Arbeitszeit kontaktiert, bei den Fachkräften sind es 61 Prozent. Von den eigenen Mitarbeitern werden in der Freizeit knapp 82 Prozent der Manager aber nur 29 Prozent der Fachkräfte in Anspruch genommen. Durch Kunden wiederum werden 76 Prozent der Manager und 43 Prozent der Fachkräfte außerhalb der Arbeitszeit kontaktiert.

Die Erwartungen der Vorgesetzten

27 Prozent der Befragten gaben an, dass sie von den Vorgesetzten angehalten werden, an Werktagen auch außerhalb der Arbeitszeit erreichbar zu sein, bei Ausnahmefällen wird dies von 43 Prozent der Befragten verlangt. Knapp ein Drittel muss nicht an Werktagen außerhalb der Arbeitszeit erreichbar sein. Die Wochenendruhe ist für 53 Prozent der Befragten selbstverständlich, bei Fachkräften sind es 66 Prozent, bei Managern 39 Prozent. 12 Prozent der Manager sollten am Wochenende erreichbar sein und acht Prozent der Fachkräfte. Ein Urlaub ohne Kommunikation mit dem Chef ist für 49 Prozent der Befragten möglich.

Handy und Notebook von der Firma sind heute selbstverständlich: Für 65 Prozent der Befragten gehört beides zum Standard, rund 14 Prozent haben weder ein Handy noch ein Notebook vom Unternehmen. 84 Prozent begleitet das Firmenhandy ins Wochenende, 80 Prozent in den Urlaub.

Das Firmennotebook wird von 74 Prozent ins Wochenende mitgenommen und in den Urlaub von 51 Prozent. Erwartungsgemäß werden mobile Endgeräte öfters von Führungskräften als von Fachkräften ins Wochenende und in den Urlaub mitgenommen. (red, 10.1.2018)