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Laut Karla Bergen und Chad McBride, die eine der wenigen Studien zum Phänomen publizierten, sind jene, die "work spouses" haben, glücklicher im Job. Der Grund: Sie können mit ihnen offen über Erfolge und Enttäuschungen sprechen.

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Sechs von zehn österreichischen Arbeitnehmern haben im Büro bereits Freunde und Freundinnen fürs Leben gefunden. Immerhin jede und jeder Siebente pflegt eine eheähnliche Vertrauensbeziehung am Arbeitsplatz. Das sind die Kernergebnisse einer Studie von Marketagent.com, die von Xing, dem führenden Netzwerk für berufliche Kontakte im deutschsprachigen Raum, in Auftrag gegeben wurde. Befragt wurden dafür 1.000 Erwerbstätige zwischen 18 und 65 Jahren.

Die Ergebnisse im Detail

62,5 Prozent gaben dabei an, am Arbeitsplatz einen oder mehrere Freunde fürs Leben gefunden zu haben. Interessant: Obwohl Männer sich öfter privat mit Kollegen treffen, knüpfen Frauen vermehrt tiefe Freundschaften (68,2 Prozent; Männer: 57,6 Prozent).

Zwischen den Bundesländern gibt es hier klare Unterschiede: Kärntner (73,8 Prozent) finden im Büro am häufigsten Freunde fürs Leben, dahinter folgen die Tiroler (69,5 Prozent) und Wiener (65,0 Prozent).

Neuer Trend

Neben Freundschaften entwickeln sich im Büro vermehrt auch tiefergehende Beziehungen. Dieser Trend aus den USA nennt sich "Work Wife" beziehungsweise "Work Husband". Am Arbeitsplatz entstehen eheähnliche, ausschließlich platonische Vertrauensbeziehungen zu einem Kollegen oder einer Kollegin.

In Österreich gibt bereits jeder siebente Arbeitnehmer an, eine eheähnliche Beziehung am Arbeitsplatz zu führen. Die meisten "Work Wifes" und "Work Husbands" arbeiten in Wien, hier geben 19,8 Prozent an, eine solche "Arbeitsehe" zu führen. Zum Vergleich: Österreichweit sind es 15,2 Prozent.

Im Alter verschlossener

Unabhängig von der Intensität der Beziehung zeigen die Studienergebnisse, dass privater Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen für österreichische Arbeitnehmer äußerst wichtig ist: 42,6 Prozent treffen sich zumindest einmal im Monat außerhalb der Arbeitszeit mit ihren Kollegen. Männer (47,2 Prozent) sind hier eindeutig geselliger als Frauen (37,1 Prozent).

Außerdem gibt es ein deutliches Altersgefälle: Von den 18- bis 24-Jährigen treffen sich immerhin 28,6 Prozent mindestens einmal pro Woche privat mit Kollegen. Mit steigendem Alter nimmt die Motivation ab, nur 11,8 Prozent der Generation 40 plus sehen ihre Kollegen wöchentlich privat.

Tiroler treffen sich häufig privat

Unterschiede gibt es nicht nur zwischen den Altersgruppen, sondern auch im Bundesländervergleich: Besonders gesellig sind die Tiroler, von denen 29,5 Prozent ihre Kollegen wöchentlich privat treffen. Dahinter folgen ex aequo Vorarlberger und Steirer mit 20,0 Prozent, Schlusslicht sind die Salzburger mit 10,8 Prozent. (red, 11.1.2018)