Die Porta Nigra von Trier, hier eine Nachtaufnahme, ist endlich datiert: Das Torgebäude ist 1.848 Jahre alt, wie Untersuchungen von antikem Eichenholz ergab.

Foto: Franz-Josef Molitor

Trier – Lange war spekuliert worden, wie alt die "Porta Nigra" in Trier tatsächlich ist. Nun dürfte ein aktueller Fund diese Frage endlich beantwortet haben: Das römische Stadttor wurde im Jahr 170 unserer Zeitrechnung gebaut – es ist also 1.848 Jahre alt. Archäologen haben bei einer Grabung an der römischen Stadtmauer nahe der Porta Nigra antikes Holz entdeckt, das genau datiert werden konnte.

Bedeutendes römisches Baudenkmal

"Das ist ein Meilenstein für die Trierer Stadtgeschichte", sagte der Direktor des Rheinischen Landesmuseums in Trier, Marcus Reuter. Dort wurden am Freitag die neuen Forschungsergebnisse zur Datierung bekanntgegeben. Das "Schwarze Tor" gilt als das besterhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen und als ältestes Baudenkmal seiner Größe in Deutschland.

Es sei schon "bitter gewesen", dass im Grunde vorher niemand wusste, wann das weltberühmte Tor gebaut wurde, sagte Reuter. Die Vermutungen der Forscher reichten bisher von 150 bis 320 nach Christus. Um Klarheit zu bekommen, war daher im vergangenen Herbst an einer vielversprechenden Stelle gegraben worden.

Datierbares Eichenholz

Dass bei diesen Grabungen das Fälldatum eines zu Tage geförderten Eichenholzes auf den Winter 169/170 datiert werden konnte, sei "ein Glücksfall", sagte Dendrochronologin Mechthild Neyses-Eiden, die am Museum das Forschungslabor zur naturwissenschaftlichen Holzdatierung leitet. Damals sei Holz sofort nach der Fällung verarbeitet worden. (APA, red, 12.1.2018)