Dominic Thiem zieht durch.

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Next: Denis Kudla.

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Melbourne – Der als Nummer 5 gesetzte Dominic Thiem hat zum Auftakt der mit 55 Millionen australischen Dollar (36 Millionen Euro) dotierten Australian Open in Melbourne Guido Pella (ATP-Nr. 56) mit 6:4, 6:4, 6:4 bezwungen. Es war nach 2:15 Stunden der erste Sieg des Österreichers im dritten Duell mit dem Argentinier.

In der zweiten Runde trifft Thiem auf den Qualifikanten Denis Kudla. Der 25-jährige US-Amerikaner (ATP-Nr. 190) bezwang überraschend seinen Landsmann Steve Johnson 6:7, 6:3, 7:6, 6:2. Nach dem Ausscheiden von Gerald Melzer, Andreas Haider-Maurer und Qualifikant Dennis Novak am Montag steht Thiem als einziger Österreicher in der zweiten Einzelrunde.

"Das war ein gutes Match, Pella hat sehr gut gespielt. Vielleicht war das Ergebnis im Endeffekt glatter als der Spielverlauf", sagte Thiem bei der Pressekonferenz. "Ich habe generell sehr gut serviert und mich immer wieder rausgerettet. Das war ein guter Erstrundenauftritt."

Kunstschlag

Auf dem Court 2 herrschte in dem wegen zuvor langer Partien zur "Nightsession" gewordenen Erstrundenmatch großartige Stimmung. Thiem und Pella boten dem Publikum aber auch ein sehenswertes Match. Höhepunkt für Tennis-Feinschmecker war freilich der Ball zum 30:40 bei Aufschlag Pellas bei 1:1 im dritten Satz. Nach einem schon zuvor sehenswerten Ballwechsel gelang Thiem ein Passierschlag im Zurücklaufen durch die Beine zum Breakball, den er dann auch gleich nutzte. "So etwas funktioniert vielleicht einmal in 20, 30 Versuchen", so der Niederösterreicher.

Nach diesem Schlag schaffte er das erneute frühe Break im Satz. Schon in den Sätzen eins und zwei hatte Thiem zum 4:3 bzw. zum 3:2 seinem auf Weltranglistenplatz 56 liegenden Kontrahenten den Aufschlag abgenommen. Er selbst wehrte insgesamt sechs Breakbälle ab.

Thiems Kunststück gegen Pella.
Tennistic

Thiem zeigte sich im Vergleich zum Saisonfinish 2017 spielfreudig, spritzig, mit guter Körpersprache und auch am Netz verbessert. An seiner Fitness nach seiner Verkühlung ließ er sowohl auf dem Platz als auch durch eigene Aussagen keinen Zweifel: "Nein, ich bin hundertprozentig fit. Zum Glück habe ich nur zwei Tage Fieber gehabt und so heiß war es jetzt hier auch noch nicht. Sie sind keinen Tag zu früh gekommen die Australian Open."

Jedenfalls ist die schwierige erste Hürde gemeistert. Ein Match, das der zweifache French-Open-Halbfinalist keinesfalls auf die leichte Schulter genommen hatte. Im Gegenteil. "Ich habe schon ein bisserl Angst vor Pella gehabt", so Thiem. "Deshalb war es sehr gut, dass ich von Anfang an sehr konzentriert war. Das war sicher eine meiner besten Erstrundenpartien bei einem Grand Slam."

Weiter so

Thiems nächster Gegner ist der US-Qualifikant Denis Kudla. Der Weltranglisten-190. hatte etwas überraschend seinen höher eingestuften Landsmann Steve Johnson mit 6:7 (5), 6:3, 7:6 (3), 6:2 eliminiert. Das bisher einzige Match gegen Kudla hat Thiem vor zwei Jahren in Brisbane sicher mit 6:3, 6:2 gewonnen.

"Das Ziel ist es natürlich, weit zu kommen. Ich bin mit einer vierten Runde nicht mehr zufrieden, aber jetzt gilt volle Konzentration dem Match am Donnerstag, das wird schwer genug", sagte Thiem. Das bisher einzige Match gegen den 25-Jährigen hat er noch in guter Erinnerung. "Er ist ein sehr guter Spieler auf Hardcourt mit einer guten, geraden Rückhand. Meine Aufgabe ist, dass ich so weiterspiele wie heute, dann sollte es passen."

Während es Thiem also wieder gut läuft, hat seine Freundin Kristina Mladenovic ihre Talfahrt fortgesetzt. Seit Juli 2017 hat die noch Weltranglisten-Elfte schon das 14. Match en suite verloren: "Natürlich reden wir darüber, es ist eine harte Zeit für sie." (red, APA, 16.1.2018)